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Kreis Lörrach Klimafreundliches Pendeln

Die Oberbadische
Wer pendelt, sollte Fahrgemeinschaften bilden. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

E-Mobilität: Maßnahmen wurden erfolgreich getestet

Regio. Rund 36 000 Personen pendeln täglich von ihren Wohnorten in den Landkreisen Lörrach und Waldshut zu ihrem Arbeitsort in die Schweiz, darunter auch Mitarbeiter von ABB Schweiz. Laut einer Studie benutzen mehr als 80 Prozent der ABB-Angestellten ein Auto mit Verbrennungsmotor, und 72 Prozent fuhren alleine. „Von den Grenzgängern profitiert die Region auf beiden Seiten des Rheins. Dennoch sollte der grenzüberschreitende Berufsverkehr, auch im Hinblick auf die jeweiligen nationalen Klimaschutzziele, die Umwelt nicht unnötig belasten“, findet Heike Stoll, Interreg-Koordinatorin der Hochrheinkommission.

Mit diesem Gedanken haben Vertreter von ABB Schweiz, der Fachhochschule Nordwestschweiz sowie den Hochschulen Offenburg und Reutlingen auf Initiative der Hochrheinkommission – die sich unter anderem aus den Kantonen Aargau und Schaffhausen, den Landkreisen Lörrach und Waldshut und dem Regierungspräsidium Freiburg zusammensetzt – vor rund drei Jahren das Pilotprojekt „Klimafreundlich Pendeln“ ins Leben gerufen.

Mitarbeiter testeten ein Jahr lang die Praxistauglichkeit der E-Mobilität.

Kostenloses Aufladen der Fahrzeuge

Im Pilotprojekt hatten ABB-Angestellte aus Deutschland die Möglichkeit, für ihren Arbeitsweg während eines Jahres ein Elektroauto zu nutzen. Dazu wurde ihnen ein durch die Firma vergünstigtes Leasing für ein Elektroauto angeboten. „Die Projektteilnehmer konnten sich so von der Praxistauglichkeit der E-Mobilität in allen vier Jahreszeiten überzeugen“, erklärt Lukas Matt, ABB-Projektleiter. Die Pendler konnten ihre Fahrzeuge bei ABB kostenlos aufladen. Gleichzeitig wurde im Projekt die Bildung von Fahrgemeinschaften unterstützt.

„Es hat sich allerdings gezeigt, dass man aktiv und auf verschiedenen Kanälen auf die Mitarbeiter zugehen muss, um sie miteinander zu vernetzen und sie von den Vorzügen einer Fahrgemeinschaft zu überzeugen. Diese vielfältigen Ansprechformen waren entscheidend für unseren Erfolg in Turgi“, sagt Matt. Durch das Pilotprojekt konnte innerhalb eines Jahres der Treibhausgasausstoß der Pendler um 45 Tonnen CO2-Äquivalente reduziert werden.

Eine Umfrage bei den Pendlern zeigte, auf welche Faktoren diese bei der Auswahl ihres Transportmittels achten: Das wichtigste Kriterium ist Flexibilität, gefolgt von Zeit. „Obwohl die Kosten in der direkten Befragung erst an dritter Stelle genannt werden, hat die Höhe der Fahrtkosten einen wichtigen Einfluss auf die konkrete Entscheidung für das Transportmittel“, stellt Clemens van Dinther, Professor an der ESB Business School Reutlingen, fest. Der Umweltschutz dagegen werde von einer Mehrheit der Befragten als weniger wichtig für die Transportmittelwahl eingeschätzt. „Die Notwendigkeit, den berufsbedingten Grenzverkehr zu optimieren, ist hochaktuell“, betont Thomas Boes, Initiator des Projekts vom Regierungspräsidium Freiburg.

Umfrage

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