^ Kreis Lörrach: Klimawandel macht krank - Kreis Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Kreis Lörrach Klimawandel macht krank

Die Oberbadische
Viel trinken, aber auch die Ernährung spielt bei großer Hitze eine Rolle. Foto: Kristoff Meller

Gesundheit: Hitzebedingte Beschwerden nehmen zu

Kreis Lörrach - Es gibt immer mehr heiße Sommer und extreme Wetterlagen. Das hat Folgen. Eine Auswertung der AOK Hochrhein-Bodensee zeigt, dass die Anzahl hitzebedingter ambulanter Behandlungen oder gar Krankenhauseinweisungen steigt.

Im Gesundheitswesen und im Leben der Menschen sind die negativen Auswirkungen des Klimawandels längst angekommen. Uwe Schreiber, Geschäftsführer der AOK Hochrhein-Bodensee, nennt als Beispiel das Jahr 2019. Dieser Sommer war nach 2003 und 2018 der dritttrockenste und -sonnigste der vergangenen 30 Jahre und sogar der drittwärmste seit Messbeginn vor knapp 140 Jahren.  Die Folge: In Baden-Württemberg mussten 2019 insgesamt 6524 AOK-Versicherte wegen hitzebedingter Erkrankungen zum Arzt.

In den Landkreisen Konstanz, Lörrach und Waldshut waren 258 AOK-Versicherte wegen hitzebedingter Erkrankungen in ambulanter oder stationärer Behandlung. Betroffen war vor allem die Altersgruppe der 15- bis 30-Jährigen, hier insbesondere die Männer.

Schreiber erklärt das unter anderem mit dem hohen Anteil schwer körperlich Arbeitender im Freien und Sport bei hohen Temperaturen. Aber auch ältere Menschen und Personen, die an chronischen Vorerkrankungen leiden, haben bei großer Hitze ein erhöhtes Risiko, ins Krankenhaus zu müssen.

Angesichts des Zusammenhangs von Klima und Gesundheit sieht auch der AOK-Geschäftsführer Handlungsbedarf: „Wir müssen die Menschen auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen vorbereiten, sie sensibilisieren, denn das Problembewusstsein in der Bevölkerung ist in vielen Bereichen noch verbesserungsfähig“, meint Schreiber und verweist auf eine Online-Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Weniger als die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gab an, „oft“ oder „immer“ ein Sonnenschutzmittel zu verwenden. Nur 32 Prozent der Interviewten schützen sich an heißen Tagen mit geeigneter, hautbedeckender Kleidung. Und längst nicht alle meiden dann körperliche Belastungen oder Sport.

Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Wer in einem Ernährungskurs ausgewogene Essgewohnheiten erlernt, stärkt damit auch die Widerstandskraft des Körpers gegen Hitze. „Wir arbeiten intensiv daran, unsere Versicherten für den Umgang mit steigenden Temperaturen fit zu machen“, sagt Schreiber.

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