Dieser wird von der Rußrindenkrankheit befallen, die erstmals in Österreich nach dem trocken-heißen Sommer im Jahr 2003 bei verschiedenen Ahorn-Arten beobachtet worden war und jetzt vermehrt auftritt. „Der Baum ist dann zum Absterben verurteilt“, weiß Holger Stockhaus vom Amt für Wald beider Basel. Doch nicht nur diese von einem Pilz ausgelöste Krankheit sei ein Problem. Auch das Eschentriebsterben bereite Waldbesitzern Kopfzerbrechen.
Allergische Reaktionen
Die Rußrindenkrankheit kann für Menschen zum Problem werden, so wurden nach dem Kontakt mit Sporen des Pilzes bereits allergische Reaktionen beobachtet. Husten, Atemnot, Müdigkeit oder Fieber können die Folge sein. Das betrifft weniger den Jogger im Wald als vielmehr Forstarbeiter. Während man befallene Bäume absterben und verrotten lässt, werden indes aus Sicherheitsgründen betroffene Bäume im städtischen Bereich und auf stark frequentierten Arealen, wie im Naherholungsgebiet Lange Erlen, gefällt, heißt es vom Amt für Wald beider Basel.
Im Kreis Lörrach tritt der Pilz ebenfalls auf. Da aber Ahorne in der Region nur kleinflächig beziehungsweise hauptsächlich als Mischbaumarten vorkommen, gab es keine bestandsbedrohenden Schäden, wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilte. Die Ahorn-Arten seien nach derzeitiger Einschätzung nicht existenziell bedroht. Und: Wird der Baum von der Krankheit befallen, lässt sich das Holz häufig nicht mehr verwerten.
Hohe Schäden
Die Schäden sind mit hohen finanziellen Kosten verbunden: Allein im Hardwald sollen die Forstarbeiten im Millionenbereich liegen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Schadholz von minderer Qualität ist und die Festmeterpreise aufgrund des großen Angebots auf dem europäischen Holzmarkt in den Keller gerutscht sind.
So wird allein in diesem Jahr im Kreis Lörrach mit einer Schadholzmenge von rund 147 000 Festmetern gerechnet, was 64 Prozent der regulären Einschlagsmenge sind. Neben Fichten sind nun auch viele Tannen, Buchen sowie andere Laubbaumarten betroffen.
Wald wird umgebaut
Der finanzielle Gesamtschaden belaufe sich für die Jahre 2018 und 2019 auf rund 27 Millionen Euro, verwies der Dezernent auf Erlöseinbußen, Mehraufwand und Kulturkosten. Insgesamt seien 426 Hektar betroffen, auf 213 Hektar müsse eine Wiederbepflanzung erfolgen.
Und die muss vor dem Hintergrund des Klimawandels wohl überlegt sein. Laut Stockhaus und Kauffmann spielen hierbei trockenheitstolerante Baumarten eine sehr wichtige Rolle: Und zwar heimische Arten wie die Eiche, aber auch eingebürgerte wie die Douglasie und eine ganze Reihe weiterer „Alternativbaumarten im Klimawandel“, deren Klimaeignung von der forstlichen Forschung aktuell geprüft würden. Zudem steht fest: Aufforstung und Verjüngung des Waldes können nur Hand in Hand mit der Jägerschaft gelingen, wie den Aussagen beider Experten zu entnehmen ist.