Auch für Klaus Eberhardt (SPD) ist eine Nachfinanzierung notwendig. Über 100 Millionen Euro Kostensteigerung werden den aktuellen Einflüssen aus Veränderungen bei den Lieferketten der Materialversorgung, der Ungewissheit der Energiefragen und der Personalverfügbarkeit zugeschrieben. „Dies wird ein nachträgliches Finanzierungskonzept erfordern, selbst wenn das Land seinen Zuschuss erhöhen sollte“, sagte Eberhardt. Die SPD-Fraktion erwartet zum Haushalt 2023 eine Reaktion für den Kreishaushalt, „um nicht erst am bitteren Ende 2025 in die Fragestellung der Nachfinanzierung zu geraten.“
Eberhardt machte auch klar, dass es ein Vorstandsteam brauche, das sorgfältig gemeinsam notwendige Eintscheidungen im finanziellen wie auch im ärztlichen Bereich diskutiert und festlegen kann und sich gut auf die Neuordnung in einem Zentralklinikum vorbereiten kann.
Rettungsschirme reichen nicht aus
Die wirtschaftlichen und personellen Rahmenbedingungen würden für die Kliniken bundesweit nicht leichter, sagte Manuel Karcher (FDP). Die Bundesrettungsschirme seien im dritten Pandemiejahr bei weitem nicht ausreichend. Der Übergang zum Zentralklinikum werde herausfordernd für alle Beteiligten werden. „Nutzen wir diese Übergangsphase als Chance für strukturelle Optimierungen und personelles Engagement durch vorhandene und neue Köpfe“, zeigte sich Karcher optimistisch.
Wie die anderen Fraktionen geht auch die AfD davon aus, dass die Kreiskliniken auch im nächsten Jahr einen Zuschuss des Landkreises benötigen werden. Laut Wolfgang Fuhl werden die Kreiskliniken alle Unterstützung erhalten hin zu einem Klinikum, in dem sich Mitarbeiter, Patienten und Besucher gut aufgehoben fühlen.