Rotstift angesetzt
Angesichts der kritischen Finanzlage hat der vorberatende Sozialausschuss den Rotstift angesetzt und dem Kreistag mehrere Einsparmöglichkeiten im Sozialbereich empfohlen. Einstimmig votierte das Gremium in seiner Sitzung am Mittwoch für eine Anpassung beim Spezialbeförderungsdienst für schwerbehinderte Menschen. Das soll zu einer Kostenersparnis von 80 000 Euro führen. Darüber hinaus wird die Förderung der Frauenberatungsstelle für den Landkreis um 25 000 Euro auf 221 700 gesenkt.
Mit einem Ende der Förderung ab 2024 muss die „Berufsvorbereitende Einrichtung“ und „Kooperative Berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“ rechnen. Hier förderte der Kreis bislang mit 20 000 Euro pro Jahr.
Die Tagesstätten Lörrach/Schopfheim sowie Rheinfelden werden ab 2024 insgesamt 35 000 Euro weniger erhalten. Gewährt werden dann noch rund 200 000 Euro. Dies wird laut Verwaltung dazu führen, dass die Tagesstätten ihre Angebote zurückfahren müssen. Nach Einschätzung von Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella kann es zu einer Ausweitung von Schließtagen kommen.
Wenige Stellschrauben
Die freiwilligen Leistungen des Kreises seien eine der wenigen Stellschrauben, an denen überhaupt gedreht werden könne, machte die Landrätin deutlich. Im Sozialbereich stehe nämlich vieles gar nicht zur Disposition.
Gespart werden muss auch bei der Wohnungslosenhilfe AGJ: Für das Jahr 2024 hat die Institution Zuschüsse in Höhe von 378 782 Euro beantragt. Gewährt werden nach dem Willen des Gremiums insgesamt 348 400 Euro.
Einstimmigkeit herrschte auch bei der Kürzung der Mittel für Integrationsprojekte für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte von 135 000 auf 120 000 Euro. Stadtteileltern und Integrationslotsen bleiben laut Sozialdezernentin unangetastet.
Zustimmung auch bei der Kürzung im Bereich Suchthilfe: Dort sollen zwei Stellen wegfallen, außerdem werden Mittel für das Präventionszentrum Villa Schöpflin auf 10 000 Euro halbiert (wir berichteten ausführlich). Mit dem Blauen Kreuz soll es noch ein Gespräch vor der Kreistagssitzung geben, um auszuloten, wie das Angebot aufrechterhalten werden kann, informierte die Sozialdezernentin.