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Kreis Lörrach Lage spitzt sich über Nacht zu

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Die Fluchtrouten sind oftmals lebensgefährlich. Foto: Pixabay

UMA: Zimmermann-Fiscella: Zahlen nicht mehr zu bewältigen

Kreis Lörrach (wer). Bei der Versorgung von unbegleiteten geflüchteten Kindern und Jugendlichen (UMA) schlägt der Landkreis Alarm: Die Entwicklung habe sich bereits in Freiburg und anderen Städten und Kreisen abgezeichnet. Nun sei die neue Welle auch im Landkreis Lörrach angekommen, berichtete Gerhard Rasch im Kreis-Jugendhilfeausschuss. Die Zugangszahlen seien nicht mehr zu bewältigen, merkte Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella bereits am Mittwoch im Rahmen des Kreis-Sozialausschusses an.

Komplettes System hochfahren

„Wir müssen das komplette System wieder hochfahren, dazu zählt auch die medizinische Untersuchung der jungen Menschen“, führte Rasch weiter aus. Eine weitere Aufgabe sei die Altersfeststellung der überwiegend aus Syrien und Afghanistan stammenden Migranten. Diese sei mit viel Aufwand verbunden, Fristen könnten oft nicht mehr eingehalten werden.

Man befinde sich in einer nicht vergleichbaren Situation, dazu sei es regelrecht über Nacht gekommen. Parallel zu den jungen Flüchtlingen kämen Zuweisungen in den Landkreis. Zwischen fünf und zehn UMA registriere man täglich. Derzeit befinden sich 70 UMA in der vorläufigen Obhut.

Die Unterbringungsmöglichkeiten seien ausgeschöpft, ergänzte Landrätin Marion Dammann. „Der Markt ist absolut leergefegt.“ Weil die Lage so angespannt ist, bereitet die Verwaltung ein Schreiben an Landessozialminister Manfred Lucha vor. „Es muss auf eine bessere Konzentration hinauslaufen“, so Dammann weiter.

Um die UMA versorgen zu können, wurde bereits am vergangenen Sonntag die Buchenbrandhalle in Schönau als Gemeinschaftsunterkunft für junge geflüchtete Menschen reaktiviert. Das Betreuungspersonal des Landratsamtes organisiert vor Ort die komplette Versorgung, auch ein 24-stündiger Wachdienst ist eingerichtet. Darüber hinaus wurden in Lörrach Zimmer in einem Hotel angemietet.

Im Rahmen des gesetzlichen Verteilverfahrens ist vorgesehen, dass die geflüchteten Kinder und Jugendlichen jeweils maximal vier Wochen vor Ort bleiben, wie es von Seiten des Landratsamts heißt. Man rechne weiter mit hohen Zugangszahlen. Eine Ursache sieht die Verwaltung in einer möglichen höheren Durchlässigkeit der sogenannten Balkanroute.

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