Hilfsangebote im Kreis auf- und ausbauen
3,7 mögliche Stellen in der ärztlichen Psychotherapie seien im Kreis unbesetzt. Während man in Freiburg 5,6 Wochen auf ein psychotherapeutisches Erstgespräch wartet, sind es in Lörrach 17,7 Wochen. „Das ambulante Angebot ist angesichts der langen Wartezeiten eigentlich nicht verfügbar“, resümierte Wagner. Und eine Richtlinientherapie erhalten Betroffene erst nach 30 Wochen Wartezeit (Bund: 20 Wochen). Betroffene müssten daher immer die Notfalleinrichtungen aufsuchen, wo es bei der stationären (Wieder-)Aufnahme zu einem Drehtüreffekt käme.
Kurzum: „Die zeitgerechte Weitervermittlung psychisch Kranker in die ambulante Versorgung gelingt nicht.“ Ziel der empfohlenen Studie ist es nun, die ambulante Versorgung zu verbessern, benötigte Hilfs- und Versorgungsangeboten auf- und auszubauen. Darüber hinaus sollen für den Kreis Möglichkeiten und Grenzen für eine sektorenübergreifende Vernetzung und Kooperation aller Beteiligten zur Förderung bedarfsgerechter Versorgungsangebote aufgezeigt werden.
Der Schritt von der Analyse hin zur Machbarkeitsstudie sei der richtige Weg, befand SPD-Kreisrätin Gabriele Weber. „Wir müssen schauen, was bei der Umsetzung die Aufgaben des Kreises sind.“ Betroffene nach Freiburg zu verweisen, sei keine wohnortnahe Versorgung, stellte Bernd Martin (Grüne) fest, und Willibald Kerscher (FW/Die Unabhängigen) erklärte, dass mit der Studie noch kein Flaschenhals beseitigt werde: „Der Kreis hat in der ambulanten Versorgung einen sehr hohen Nachholbedarf.“
Dass die Probleme bekannt seien, sagte Wolfgang Roth-Greiner (FDP). Die Studie werde aber Wege aufzeigen, in der Praxis gegensteuern zu können.“