„An der Förder- und Betreuungsgruppe nehmen diejenigen unserer Bewohner teil, für die die Arbeit in den Werkstätten schwierig wäre“, erklärt Meyer. Nicht alle können in Werkstätten für Menschen mit Behinderung unter Zeitdruck präzise etwas herstellen, aber für jeden ist es wertvoll, morgens das Haus zu verlassen und einer Tätigkeit nachzugehen. „Die Räume der Förder- und Betreuungsgruppe sind ca. 200 Meter von der Wohneinrichtung entfernt und auch mit dem Rollstuhl gut erreichbar. Die Teilnehmer arbeiten kreativ, malen und stellen verschiedene Objekte her, die ab Ende November im Rahmen einer Ausstellung im „Glashaus“ in der Lörracher Innenstadt gezeigt werden. Bei der Vorbereitung der Ausstellung wird speziell darauf geachtet, dass jeder Teilnehmer etwas beitragen kann. „Das ist ganz unterschiedlich, der eine kann mit Unterstützung durch einen Assistenten mit einem Schwamm Farbe tupfen, die andere kann in einem Kunstwerk auf ein aktuelles Thema wie die weltweite Klimakrise hinweisen“
Die Geschäftsführerin zeigt dabei auf das meterhohe Bild eines Eisbären in einer scheinbar perfekten, hellblauen Meeresumgebung. „Bei der kreativen Arbeit erreicht man Teile der Persönlichkeit, die sonst wenig zum Tragen kommen. Manche Teilnehmer können sich zudem verbal kaum oder gar nicht ausdrücken.“ Einfühlsam verabschiedet sie sich von jedem Teilnehmer mit einer kurzen Abschiedsgeste.
Die Erziehungs- und Sozialwissenschaftlerin ist seit 14 Jahren in ihrem Amt, und die Förderung der individuellen Teilhabemöglichkeiten der Menschen mit Behinderung liegt ihr spürbar am Herzen. „Es freut mich sehr, wenn ich sehe, mit wieviel Lebensfreude und Stärke die Menschen mit ihrer Beeinträchtigung umgehen.“