Damit die zum Teil sehr fragilen Überreste korrekt geborgen werden konnten, war von Anfang an große Sorgfalt und eine enge Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern der Archäologie und spezialisierten Wissenschaftlern notwendig. Die Freilegung erfolgte unter Laborbedingen, wobei alle Beteiligten Schutzanzüge trugen, einerseits um sich selber vor dem giftigen Blei im Sediment zu schützen und andererseits um eine Verunreinigung der DNA des Skeletts zu verhindern. Danach reisten die Artefakte in verschiedene Labors im In- und Ausland: Spezialisten aus der Schweiz und Frankreich analysierten das Skelett, die Textilreste sowie das übrige Fundmaterial.
Ziel dieser aufwändigen Arbeiten war es, möglichst viel über das Leben der im Bleisarg bestatteten Frau herauszufinden. Aufgrund der spannenden Untersuchungsergebnisse entschloss man sich, auch einem breiten Publikum aufzuzeigen, welche spezialisierten Forschungsgebiete heute maßgeblich an archäologischen Forschungen beteiligt sein können.
Was die Wissenschaftler über den Fund wissen: Es handelte sich um eine 44 bis 50-jährige Frau, die nicht nur aufgrund des teuren Sarges, sondern auch ihrer feinen Kleidung zur Oberschicht von Augusta Raurica gehört haben musste. Sie hatte sich proteinreich ernährt, litt aber an diversen Krankheiten, und sie hat in einem der Glasfläschchen eine Substanz auf ihre letzte Reise mitbekommen, die möglicherweise zur Linderung ihrer offensichtlichen Zahnschmerzen gedient haben könnte.