Kreis Lörrach Lernbrücken können Lücken nicht schließen

Die Oberbadische
Tauschten sich über Herausforderungen im Schulwesen aus: Henning Zillessen, Josha Frey und Sonja Dannenberger. Foto: zVg

Schule: Josha Frey im Austausch mit dem Verband Bildung und Erziehung

Kreis Lörrach. Die Auswirkungen der Coronapandemie, die auszufüllenden Lernlücken bei den Schülern und der gravierende Lehrermangel im Schulkreis waren einige der Themen, welche die Schulkreisvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) im Schulkreis Lörrach, Sonja Dannenberger, und Henning Zillessen vom Referat Schulleitung VBE Südbaden mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Josha Frey diskutierten.

Zu Beginn des Gesprächs fragte Frey die Bildungsexperten nach den Nachwirkungen der Schulschließungen und der Pandemie bei Kindern. „Wichtig ist nun die Ausarbeitung der Stärken und Schwächen der Maßnahmen“, erklärte Frey.

Zillessen lenkte den Blick auf die Lernbrücken am Ende der Sommerferien: „In der Effektivität sind die zwei Wochen Lernbrücken zu wenig, um die Lernlücken, die nach mehreren Monaten Homeschooling entstanden, aufzufüllen.“ Der VBE fordert feste Förderstunden in allen Schulen, denn eine direkte Förderung vor Ort ist nun wichtig. Damit verbunden ist die sehr schlechte Lehrerversorgung im Schulkreis Lörrach.

Vielfalt der Lehrkräfte nutzen

Dannenberger schlug vor, schon vor der Festeinstellung die zukünftigen Lehrkräfte mit Praktika in den ländlichen Raum zu holen und die Lehrerausbildung in der Schweiz schnellstens anerkennen zu lassen, damit die deutschen Lehrkräfte, die beispielsweise bei Basel Lehramt studieren, auch in Baden-Württemberg als anerkannte Lehrer unterrichten dürfen.

Frey versprach Unterstützung bei der Anerkennung der ausländischen Abschlüsse. Zillessen brachte es auf den Punkt: „Wir müssen die Vielfalt der Lehrkräfte nutzen. Das kann nur gewinnbringend sein.“

Die Schulkreisvorsitzende ergänzte mit dem Wunsch nach Weiterqualifizierungsmöglichkeiten von sogenannten Nichterfüllern, von denen viele im Schulkreis eingesetzt werden und gute Arbeit leisten. „Auf dieses Personal werden wir in Südbaden noch lange angewiesen sein“, sagte Dannenberger und fordert neben Fortbildungen auch Mentoren- und mehr Schulleitungsstunden, um dieses Personal unterstützen und fördern zu können.

In Bezug auf die schwierigen Möglichkeiten der Versetzungen, der Lehrereinstellung und der Verteilung von Lehramtsstudenten bei dem laufenden Förderprogramm „Bridge the Gap“ äußerte Frey seinen Unmut über die Personalverteilung: „Das ist eine Benachteiligung des ländlichen Raums. Ich werde mich deshalb an das Kultusministerium wenden.“ Er hoffe, dass die Lernbrücken in den Sommerferien besser verteilt werden. Zum Abschluss des Gesprächs machten die Bildungsexperten nochmals deutlich, dass die Schulleitungen durch die veränderten Anforderungen mehr Leitungszeit benötigen.

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