Das Gesundheitssystem, so hieß es, stehe vor großen Herausforderungen: demografischer Wandel, Ärztemangel, Wünsche des ärztlichen Nachwuchses nach mehr Teilzeitarbeit und die Tatsache, dass mit dem zukünftigen Klinikum im Lörracher Entenbad die Standorte Rheinfelden und Schopfheim wegfallen. Es brauche eine nachhaltige Strategie für eine zukunftsfähige ambulante beziehungsweise sektorenübergreifende Versorgung, beschrieb Warnecke sinngemäß die Ausgangslage und bekräftigte das vorliegende klare Votum des Kreistags.
Derweil schlägt im Auftrag der KGK eine auf regionale Gesundheitsnetzwerke spezialisierte Hamburger Beraterfirma vor, am bisherigen Klinikstandort Schopfheim ein Intersektorales Gesundheitszentrum und in Rheinfelden ein Regionales Pflegekompetenzzentrum zu schaffen. Für den ländlichen Raum ist eine Art „Gesundheitskiosk“ im Gespräch.
Knapp zehn Millionen Euro steuert das Land für Personal- und Sachkosten bei – je nach Einstufung könnten davon auf den Kreis Lörrach 155 000 oder 200 000 Euro entfallen. Der Kreis selbst müsste für mindestens zehn Prozent Eigenanteil aufkommen.
Neue Nutzung besprechen
Der Landkreis, so hieß es bereits in der jüngsten Sitzung des Kreistags, werde keine eigenständigen Versorgungszentren aufbauen und betreiben, wohl aber die notwendigen Akteure zusammenbringen. Man werte das angestrebte Programm als wichtigen Schritt zu einer besseren Versorgung. Mit Schopfheim und Rheinfelden, so Dammann, werde der Kreis über die zukünftige Nutzung der zu schließenden Häuser sprechen. Sollte das Land die Gelder genehmigen, werde eine Stelle geschaffen, die ein Konzept erstellt und mögliche Nachnutzungen der bisherigen Klinikstandorte berücksichtigt.