Kreis Lörrach Mauern einreißen

Die Oberbadische
Foto: Dorothee Philipp Foto: Die Oberbadische

Regionale: Größtes trinationales Ausstellungsformat für zeitgenössische Kunst

Von Dorothee Philipp

Regio. Mit drei Vernissagen in drei verschiedenen Lokationen in Freiburg wurde gestern Abend die „Regionale 18“ eröffnet. Die „Regionale“ ist das größte trinationale Ausstellungsformat für zeitgenössische Kunst und verzeichnet jährlich über 16 000 Besucher.

An der Regionale sind in diesem Jahr 18 Kunsthallen, Galerien, Ateliers und andere Institutionen aus Deutschland, Frankreich und der Nordwestschweiz beteiligt. Gezeigt werden 190 Arbeiten in klassischen Techniken wie Malerei, Zeichnung und Skulptur, aber auch Rauminstallationen, Fotografie, Filme und Performance-Kunst. Ein großes Begleitprogramm rundet die Regionale 18 ab.

30 Kuratoren und Kuratorinnen haben die gezeigten Arbeiten aus einem Angebot von 800 Einzelwerken ausgewählt. Fabienne Blanc, seit diesem Jahr Direktorin der Regionale, erläuterte bei einem Mediengespräch im Ausstellungsraum Klingental auf dem Gelände des Basler Kulturzentrums Kaserne, was die Besucher in diesem Jahr auf der Regionale erwartet.

Der Ausstellungsraum Klingental ist selbst eine der Institutionen, die an der Regionale 18 beteiligt sind. Unter dem Motto „EN-TROP“ zeigen die Kuratoren Vera Bruggmann und Silas Heizmann Arbeiten von sieben Künstlern, die sich mit der Frage beschäftigt haben, „wie lassen sich Information, Wissen und Geschichte im Material speichern?“ Dabei loten sie die Möglichkeiten unter anderem mit Kristallen, Abfallprodukten oder Schaumstoff aus.

Viele der Ausstellungsräume zeigen Kunst zu Thematiken, die vom Kontemplativen ins Politische umschlagen, wie etwa die Fabriculture in Hegenheim, wo es um die Heil- und Nahrungspotenziale in der Natur geht, ein Ansatz, der unmittelbar zur Frage von Ausbeutung und Verteilung führt.

Im Kunstraum Riehen suchen 20 Künstler aus allen drei Ländern der Regio unter dem Motto „Abbattre les murs“ (Mauern einreißen) ausgehend von der Geschichte der Regionale, die vor 18 Jahren in der Basler Kunsthalle als Weihnachtsausstellung begann, nach den Gründen der heute wuchernden Nationalismen, die sich auch in Mauern und Abschottungspolitik äußern. Herausgekommen sind dabei interessante und aufrüttelnde Werke von abstrakten Gemälden und Collagen bis zu modellhaften Anspielungen auf Architektur-, Kolonial- und Literaturgeschichte.

Wie verschafft man sich als Besucher einen Überblick über die Regionale? Eine benutzerfreundlich gestaltete Broschüre mit einem Titelbild des jungen Basler Grafikers Philippe Karrer listet alle beteiligten Institutionen mit kurzen Erläuterungstexten, den Kuratoren und Künstlern auf, im Anhang sind Lageskizzen der einzelnen Adressen. Wer wirklich alles gesehen haben will, nimmt am besten an den drei Bustouren teil, die am 2., 10. und 17. Dezember von den Ausgangspunkten Freiburg und Basel angeboten werden. Jede dieser Touren dauert einen Tag und führt zu jeweils ausgewählten Zielen. Alle drei zusammen decken das gesamte Ausstellungsspektrum ab. Sehr benutzerfreundlich: Die meisten der Institutionen verlangen keinen Eintritt.  www.regionale.org

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