Kreis Lörrach Medienkompetenz vermitteln

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Freuen sich über das fertige Produkt: Franz-Josef Wannenmacher (2.v.l.), Projektleiterin Franziska Zehner (rechts), neben ihr Lena Butter und Ingo Lindmeier vom Grafikbüro Spielsinndesign sowie die Mitarbeiter der Lebenshilfe. Foto: Michael Werndorff

Computersucht: Villa Schöpflin entwickelt neues Präventionsprogramm „Max & Mina“

Kreis Lörrach - Das Zentrum für Suchtprävention Villa Schöpflin mit Sitz in Lörrach hat ein neues Programm namens „Max & Mina“ für die Klassenstufen 5 und 6 aller Schulformen entwickelt, um problematischer Mediennutzung vorzubeugen. Mit Fertigstellung, Konfektion und Versand der Arbeitsmaterialien wurde die Lörracher Lebenshilfe beauftragt.

„Max & Mina“ ist nach „Tom & Lisa“ bereits das zweite Programm, bei dem die Villa Schöpflin mit der Lebenshilfe Lörrach zusammenarbeitet, sagte Gesundheitspädagogin Franziska Zehner, die an der Entwicklung beteiligt war. Im Rahmen eines Pressegesprächs in den Räumen der Werkstatt der Lebenshilfe erklärte sie, dass das Programm bundesweit eingeführt werden soll. Ziel sei es, Medienkompetenz zu vermitteln und exzessiver Mediennutzung sowie Cybermobbing präventiv zu begegnen.

Die Schüler werden von den Zwillingen Max und Mina durch interaktive Workshops begleitet: Die beiden sind in der fünften Klasse und wünschen sich ein Smartphone, allerdings möchten ihre Eltern, dass sie sich zunächst mit den Vor- und Nachteilen der digitalen Medien beschäftigen. Hierbei soll die Klasse die Zwillinge unterstützen, erläuterte Zehner das Konzept.

Brücke schlagen

„Das Programm soll eine Brücke schlagen zwischen der Medienbildung in der Schule und der Erziehung im Elternhaus“, ergänzte ihre Mitarbeiterin und Präventionsfachkraft Lena Butter. Gleichzeitig wolle man mit einem Fortbildungsangebot auch die Medienkompetenz der Lehrkräfte fördern.

Vorgesehen ist, dass die Schüler im Rahmen eines Klassenworkshops die Zeiten festhalten, in denen sie sich mit Smartphone, Playstation & Co. beschäftigen, ihr Verhalten reflektieren, Regeln erarbeiten und Risiken erkennen. Zum Projekt gehört auch eine Elternveranstaltung, welche die Schüler gemeinsam vorbereiten.

Umgesetzt wurde das Programm vom Grafikbüro Spielsinndesign und zusammengestellt von Menschen mit Behinderung, die in der Werkstatt der Lebenshilfe arbeiten. Die Zusammenarbeit funktioniere bestens, sagten Thomas Hügel, Bereichsleiter Arbeit, und Gruppenleiter Franz-Josef Wannenmacher.

Klar strukturiert

So seien insgesamt 155 Boxen produziert worden, die an Schulen geschickt werden, die den Workshop durchführen wollen. Sollte die Nachfrage steigen, könnte es noch mehr Arbeit für die Mitarbeiter der Lebenshilfe geben.

Aufgrund deren individuellen Herausforderungen und Einschränkungen musste beim Erstellen der Arbeitsmaterialien an Orientierungshilfen gedacht werden. „Die Arbeit ist klar strukturiert und die Klebepunkte der Kleinteile markiert, was unter anderem für Spastiker und Sehbehinderte wichtig ist“, erklärte Wannenmacher. Wichtig sei für sie auch die Nachprüfbarkeit, ob ein Arbeitsschritt korrekt erledigt wurde.

„Schließlich sollen die Mitarbeiter positive Erfahrungen machen und erkennen, dass das Produkt zu 100 Prozent funktioniert.“

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