Kreis Lörrach Mehr als nur vier Wände

Peter Ade
Kammervorsitzender Christoph Geisel (links) erläuterte in der Lörracher Pfarrei St. Bonifatius die Architektur des neuen Begegnungszentrums. Foto: Peter Ade

Rundfahrt zu interessanten Bauten in der Regio am „Tag der Architektur“.

Kreis Lörrach - Die vier sehr unterschiedlichen Besichtigungsobjekte hatten eines gemeinsam: Bei der Gluthitze des Samstags fehlten allerorten die Schwimmbäder. Trotzdem waren die etwa 60 Teilnehmer der Tour zum „Tag der Architektur“ beeindruckt von den Bauten in Lörrach, Wollbach, Kandern und Weil am Rhein.

Mit dem offenen Thema „Räume prägen“ verdeutlichten die Planer, dass Architektur alle etwas angeht. „Sie umgibt und beeinflusst unser tägliches Leben“, hatte der Vorsitzende der Kammergruppe Lörrach, Christoph Geisel, im Vorfeld der Veranstaltung betont.

Vier Stationen

Stationen am Samstag waren das Kultur- und Begegnungszentrum Bonifatiushaus zwischen Tumringer und Haagener Straße in Lörrach, das historische Wohnhaus in Wollbach an der Postgasse 1, der Kindergarten Forsthausgarten an der Ochsengasse 4 in Kandern und das Haus der Johannesgemeinde Weil am Rhein an der Schillerstraße 11.

Fachkundige Führung

Unter fachkundiger Führung wurden die ausgewählten Bauten und deren Umgebung besichtigt. Es wurde nachgespürt, wie Räume prägen, welche Wirkung sie ausüben und wie sich die Nutzer darin fühlen.

Markantes Zentrum

Beispiel Bonifatiushaus Lörrach: Die Grundfläche beträgt 220 Quadratmeter. Im Erdgeschoss befindet sich das Begegnungszentrum mit einem großen Saal, der sich in zwei kleinere Einheiten teilen lässt, ebenso Foyer, Küche und Nebenräume. Im Obergeschoss sind die Pfarrwohnung und ein Gästeappartement der Gemeinde. Verkleidet wurde die Fassade mit Kupferblechplatten.

Blick nach Wollbach

Direkt neben der Dorfkirche in Wollbach wurde ein historisches Haus umgebaut. Ursprünglich war eine zumindest teilweise „öffentliche“ Nutzung vorgesehen gewesen, da die Bauherren um Eichenholz aus dem Gemeindewald gebeten hatten. In den Anfängen wurde das Gebäude als Schulhaus genutzt, dann als Poststation, später als Privathaus, nachdem der Friedhof an den Ortsrand verlegt worden war.

Nach 1850 wurde das Gebäude erweitert, später als Dorfladen und Wohnung mehrfach umgebaut. Als Wohngebäude ist es jetzt wieder fit für nächste Generationen. Die städtebauliche Qualität blieb erhalten.

Im Forsthausgarten

Grundlegendes Prinzip für den Entwurf des Neubaus des städtischen Kindergartens in Kandern mit sechs Gruppen für 120 Kinder war die Auseinandersetzung mit dem denkmalgeschützten Ensemble des Forsthauses und dem parkartigen Forsthausgarten. Er bildet zusammen mit dem Außenspielbereich einen großen Grünraum.

Der Kindergarten selbst ist zweigeschossig. Der Grundriss organisiert sich um einen festen Kern, dem die treppenläufige Erschließung zwischen den beiden Geschossen angegliedert ist. Der zentrale Treppenraum erhält durch ein Oberlicht einen hallenartigen Charakter und verbindet beide Geschosse.

Haus an der Kirche

Im Rahmen der Neuordnung der Gemeindearbeit beschloss die evangelische Kirchengemeinde Weil am Rhein, ihr in die Jahre gekommenes Gemeindehaus durch ein kompaktes, zeitgemäßes Gebäude zu ersetzen. Das neue Gemeindehaus schließt an die Westseite der Kirche an und dient als räumliche Ergänzung der Kirche.

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