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Kreis Lörrach Mehr ambulante Angebote schaffen

Denis Bozbag
Die Dezentralisierung des Markus-Pflüger-Heims in Schopfheim wird in diesem Jahr weiter vorankommen. Foto: Die Oberbadische

Soziales: Eigenbetrieb Heime des Landkreises Lörrach treibt seine Projekte in diesem Jahr weiter voran

Kreis Lörrach  - Die Dezentralisierung des Markus-Pflüger-Heims mit den geplanten Standorten in Hausen und Schliengen, der Ausbau der ambulanten Strukturen im Landkreis sowie die Entwicklung des Inklusionsunternehmens IngA werden den Eigenbetrieb Heime in diesem Jahr weiterhin beschäftigen. Das gab Betriebsleiter Reinhard Heichel anlässlich des Pressejahresgesprächs bekannt.

Projekt in Schliengen weit fortgeschritten

Im Rahmen der Dezentralisierung und Ambulantisierung des Markus-Pflüger-Heims in Schopfheim sind laut Heichel in Hausen und Schliengen Standorte mit 60 und 74 Plätzen vorgesehen. „Der Bauantrag für Schliengen ist durch. Knapp 50 Prozent der Bauvergaben für Elektrik und Sanitärbereich konnten bis zum 23. Dezember fertiggestellt und sollen im März dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt werden“, äußerte sich Heichel auf Anfrage unserer Zeitung zu den Projekten.

Der Baubeginn für das Heim in Schliengen sei für Juni geplant. Bezugsfertig solle der Standort dann im Oktober nächsten Jahres sein.

Standort Hausen: "Sehr gutes architektonisches Gebäude mitten im Ort"

Besonders stolz zeigte sich Heichel auf den geplanten Standort in Hausen: „Nach dem Protest einer Bürgerinitiative und den baulichen Änderungswünschen vom Kreistag haben wir ein sehr gutes architektonisches Gebäude mitten im Ort in Planung gegeben.“ Das Pflegeheim mit seinem Tagescafé solle zudem für Bewohner und Bürger Möglichkeit zum Austausch bieten.

Der Bauantrag für das Haus solle bis 15. Januar fertiggestellt werden. Baubeginn sei für Januar 2021 und die Fertigstellung für Mai 2022 angesetzt.

Ziel: Ambulante Betreuung für die Mehrheit der Klienten

Ein weiteres Thema ist laut Betriebsleiter die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes. Erforderlich seien hierfür aber mehr Leistungen in der ambulanten Betreuung von Menschen sowie das Bilden von mehr Wohngruppen. Der Landkreis wolle schon lange das Angebot der kurzzeitigen Pflegeplätze deutlich ausbauen. Seit vergangenem Oktober gebe es in Wiechs 20 Plätze für die Kurzzeitpflege. 20 weitere sollen im Pflegeheim Markgräflerland in Weil am Rhein entstehen.

„Grundsätzlich wollen wir mittelfristig so aufgestellt sein, dass die Mehrzahl der Klienten ambulant betreut werden können, wie es das Bundesteilhabegesetz vorsieht“, sagte Heichel. Weiterhin würden stationäre Eingliederungshilfeplätze als besondere Wohnform für Menschen mit einem intensiven Betreuungsbedarf vorgehalten werden. Der Prozess der Ambulantisierung erfolge in Abstimmung mit den anderen Leistungserbringern.

Konkret geplant werde der Ausbau des ambulanten Dienstes im Schloss Rheinweiler. Die bisherigen Erfahrungen dort im Bereich SGB V (Behandlungspflege) und SGB XI (Pflegerische Leistungen) sollen genutzt und mit den Erfahrungen in der Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen des Markus-Pflüger-Heims ergänzt werden.

Im Rahmen des Dezentralisierungsprojekts würden die Heimbewohner dort vermehrt ambulant betreut werden. „Daher ist der Ausbau der ambulanten Strukturen im Bereich ambulante Eingliederungshilfe und Psychiatriepflege ein zentrales Thema für 2020“, betonte Heichel. Der Name dieses ambulanten Dienstes mit seinem Leistungsangebot sei noch offen.

Betrieb für berufliche Integration von Menschen mit Behinderung

Der Inklusionsbetrieb wurde vor zwei Jahren für die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung gegründet und bietet derzeit Angebote in den Bereichen der Essensversorgung, Hausmeisterdienste, Reinigung und Verwaltung an. Er verfügt über 160 Beschäftigte, davon 16 Mitarbeiter mit Einschränkungen.

Für dieses Jahr soll ein Scan-Zentrum zum Digitalisieren von Akten im Markus-Pflüger-Heim in Schopfheim seine Arbeit aufnehmen. „Wir haben die Stelle des Leiters bereits ausgeschrieben und sieben Bewerbungen erhalten“, berichtete Heichel. Der Bedarf der Aktendigitalisierung sei vor allem bei den Gemeindeverwaltungen sehr groß.

Zudem plane man ein Angebot von Grün- und Gartenpflege einzurichten – insbesondere für Senioren, die ihren eigenen Haushalt nicht mehr eigenständig führen könnten.

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