Kreis Lörrach Mehr Langzeitarbeitslose

Die Oberbadische
Die Arbeitslosenquote ist im Bezirk der Lörracher Arbeitsagentur nur leicht gesunken. Foto: Die Oberbadische

Arbeitsmarkt: Vorkrisenniveau noch lange nicht erreicht

Kreis Lörrach - Mit 9790 arbeitslos gemeldeten Menschen ist zwar noch lange nicht das Vorkrisenniveau erreicht, aber der Weg in Richtung Normalität geebnet. Der winterliche Höchststand von mehr als 11 000 Arbeitslosen liegt hinter der Region, die 10 000er Marke wurde erstmals in diesem Monat wieder unterschritten. Für die Agentur für Arbeit Lörrach steht die gezielte Weiterbildung von Menschen ohne Berufsabschluss weiterhin im Fokus, heißt es in einer Mitteilung von gestern.

Horst Eckert, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur, kommentiert die aktuelle Lage: „Die aktuelle Pandemielage lässt weitreichende Lockerungen zu. Bleibt es so, gehe ich davon aus, dass sich über den Sommer unsere Gastronomie, Kultur und Dienstleistungsbranche in kleinen Schritten erholen könnte.“

In den vergangenen Wochen nahm die Nachfrage nach Arbeitskräften im Servicebereich und Dienstleistungssektor wieder zu. Eigentlich als erfreuliche Nachricht zu werten, könnte das zum Risiko für die Region werden.

2641 Stellenangebote

„Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten ihre Stellen adäquat zu besetzen“, erklärt Eckert.

Besorgniserregend bleibt weiterhin der stetige Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit, die auch in diesem Monat nicht von den günstigen Entwicklungen profitieren konnten, geht aus dem Bericht hervor.

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach sank um 0,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Vor der Corona-Krise lag die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent. Das Land Baden-Württemberg weist eine Quote von 3,9 Prozent aus. Im Juni wurden in den Landkreisen Lörrach und Waldshut 9790 Arbeitslose gezählt. Im Landkreis Lörrach nahm die Arbeitslosigkeit um 247, im Landkreis Waldshut um 168 ab.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit weiterhin auf einem höheren Niveau. Insbesondere Langzeitarbeitslose (3120) sind von dieser Entwicklung betroffen. Im Vergleich zum Juni 2020 sind 1135 Menschen mehr im Langzeitbezug gemeldet. Das ist ein Anstieg um 57 Prozent.

Im Juni meldeten sich 1509 Personen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 589 Personen direkt aus Beschäftigung und damit 94 weniger als im vergangenen Monat. Gleichzeitig beendeten 1929 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Davon nahmen 855 Personen eine Arbeit auf und damit sogar mehr als in den vergangenen Jahren.

Im Juni waren 2641 Stellenangebote registriert. Im Berichtsmonat wurden 632 neue Arbeitsstellen gemeldet und damit 116 Stellen mehr als im Vorjahr.

Insgesamt nahm die Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr pandemiebedingt um 1,4 Prozent ab.

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