Das Paradebeispiel für eine vertane Chance sieht Uhl unter anderem an der Maienbühlstraße/Todtnauerliweg in Wembach. Dort wurde der Parkplatz komplett neu asphaltiert. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass hier ein Radweg darüber führt, geschweige denn sei die Querung auf den Radweg auf der anderen Seite der B 317 verbessert worden. Die Kosten für eine Maßnahme zur Verbesserung der Situation belaufen sich laut Steckbrief auf 200 Euro.
200 Euro für Piktogramm
Ein Fahrrad-Piktogramm mit Pfeil kostet Uhl zufolge 200 Euro. Wenn mit diesen überall dort, wo ein Radweg in den Mischverkehr mündet, auf die Existenz von Radfahrern hingewiesen würde, wäre schon viel für die Sicherheit getan, ist der Co-Vorsitzende überzeugt. Auch das Gefahrenpotenzial habe keinen großen Einfluss auf die Umsetzung gehabt. Von 120 Anregungen, bei denen die Gefahr als hoch eingestuft wurde, seien 28 Prozent erledigt oder seien mittlerweile überflüssig. Und auch an Unfallschwerpunkten seien lediglich acht von 23 Maßnahmen umgesetzt worden, erklärt die IG Velo. Die Steckbriefe und der Grad ihrer Umsetzung ergäben aber nicht das ganze Bild, was Städte und Gemeinden für den Radverkehr tun.
Fakt sei, dass in diesem Tempo die Verkehrswende nicht gelinge. Städte und Kommunen müssten in die praktische Umsetzung kommen, fordern Disch, Uhl und Lill im Rahmen des Pressegesprächs.Sie seien es den Bürgern schuldig. Die Ortsgruppen der IG Velo wollen nun mit den Gemeinden ins Gespräch kommen und den Finger in die Wunde legen.