Kreis Lörrach Mutmaßlicher Schleuser verhaftet

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Ein Großaufgebot an Beamten war im Einsatz. Symbolfoto: Maximilian Müller Quelle: Unbekannt

Kriminalität: 18 Wohnungen und zwei Gaststätten / 180 Beamte / Lörrach, Weil und Eimeldingen

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Lörrach hat die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Stuttgart am Mittwoch zeitgleich 18 Wohnungen und zwei Gaststätten von insgesamt 15 Beschuldigten durchsucht. Dabei wurde ein mutmaßlicher Schleuser verhaftet. Weil am Rhein, Lörrach und Eimeldingen waren betroffen.

Kreis Lörrach. Beteiligt waren am Einsatz 180 Beamte der Bundespolizei sowie weitere Kräfte der Bundeszollverwaltung und der Landespolizei. Den beiden Hauptbeschuldigten – ein 32-jähriger deutscher und ein 41-jähriger türkischer Staatsangehöriger – wird gewerbs- und bandenmäßiges Beschaffen von gefälschten amtlichen ausländischen Dokumenten und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. Vier weiteren männlichen türkischen Staatsangehörigen – im Alter von je zweimal 37 Jahren und je zweimal 49 Jahren – Beihilfe zu den oben genannten Taten. Und weiteren neun männlichen türkischen Staatsangehörigen – im Alter von 22 bis 49 Jahren – wird die Nutzung der gefälschten amtlichen ausländischen Dokumente zur Erlangung eines deutschen Aufenthaltstitels vorgeworfen.

Die Wohnungsdurchsuchungen fanden in Weil am Rhein, Lörrach, Eimeldingen, Bad Säckingen, Todtnau, Offenburg, Karlsfeld und München statt. Durch einen Hinweis wurden die Ermittler der Bundespolizei auf die Hauptbeschuldigten aufmerksam, heißt es in der Mitteilung. Die weiteren intensiven, fast einjährigen Ermittlungen brachten dann die Arbeitsweise, Geschleuste und Helfer zum Vorschein.

Die Hauptbeschuldigten und ihre Helfer schleusten zuerst die türkischen Staatsangehörigen unerlaubt nach Deutschland, so die Staatsanwaltschaft. Die Schleusungen wurden auf dem Landweg von Italien über Österreich oder die Schweiz nach Deutschland durchgeführt.

Anschließend wurden die Geschleusten entweder vor der Schleusung in Italien oder nach der Schleusung in Deutschland mit verfälschten oder total gefälschten italienischen Daueraufenthaltstiteln ausgestattet. Mit diesem Papier können die Personen eine Freizügigkeit gegenüber den deutschen Behörden vortäuschen.

Zum Zwecke der Arbeitserlaubnis stellen sodann die deutschen Behörden eine echte deutsche Aufenthaltserlaubnis aus. Somit wurde der Aufenthalt der Geschleusten in Deutschland zum Schein legalisiert.

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Darunter gefälschte ausländische Dokumente, Mobilfunktelefone und Speichermedien. Zusätzlich wurden zwei Heranwachsende aufgegriffen, die sich unerlaubt in Deutschland aufhalten.

Für den 41-jährigen türkischen Staatsangehörigen wurde ein Haftbefehl beantragt und erlassen. Er wurde dem Haftrichter am Amtsgericht Lörrach vorgeführt. Für ihn ging es in die JVA Freiburg.

Die weiteren beschuldigten Personen wurden erkennungsdienstlich behandelt. Da die türkischen Geschleusten sich unerlaubt in Deutschland aufhalten, sind die Personen dem jeweils zuständigen Ausländeramt übergeben worden. Der deutsche Staatsangehörige wurde nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen und befindet sich auf freien Fuß.

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