Kreis Lörrach Nachhaltige Ideen der chemischen Industrie

Alexandra Günzschel
Winfried Kretschmann und seine Begleiter laufen über das Werksgelände von Evonik. Am Ende des Wegs wartete die Werksmusik Foto: Alexandra Günzschel

Ministerpräsident Kretschmann besucht das Unternehmen Evonik in Rheinfelden

Seine Tour durch den Landkreis Lörrach führte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittwoch auch zu dem Unternehmen Evonik in Rheinfelden.

Anlass des Besuchs war nicht zuletzt auch die Einladung des Landkreises Lörrach mit Blick auf das geplante Nahwärmenetz. Hierfür hat Evonik im vergangenen Jahr zwei Projekte erfolgreich umgesetzt. In der Abwärmeanlage erfuhren Kretschmann und andere Interessierte wie das Beheizen von rund 10 000 Haushalten mit industrieller Abwärme in Rheinfelden möglich ist.

Grüner Wasserstoff als Ziel

Mit drei Bussen ging es danach über das 20 Hektar große Werksgelände mit 150 Gebäuden zur nächsten Station. Der Ministerpräsident ließ sich im Werk Nord von Experten die Projektideen für „grünen“ Wasserstoff darlegen. Dieser soll einer der Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität werden. Derzeit wird der Wasserstoff bei Evonik noch mit Erdgas hergestellt und dient etwa für die Produktion von Wasserstoffperoxid.

In der Abwärmeanlage von Evonik Foto: Alexandra Günzschel

Forscherdrang und Ideen

Zusammen mit der Hochschule Pforzheim hat Evonik nun die Studie „H2 Chemie 2050“ in Angriff genommen, die eine nachhaltige Transformation hin zu grünem Wasserstoff der chemisch-pharmazeutischen Industrie anstrebt. Finale Ergebnisse der vom Landesumweltministerium geförderten Studie werden im kommenden Frühjahr erwartet. Kretschmann zeigte sich beeindruckt von Forscherdrang und Ideenreichtum.

Zum Abschluss der Führung folgte noch ein kleiner Gang am Rhein entlang über das Gelände, bevor die Delegation von der Werksmusik unter anderem mit dem „Badnerlied“ empfangen wurde. „Passend“, befand der Ministerpräsident.

Einige der Teilnehmer bei Energiedienst Foto: Alexandra Günzschel

Wasserkraft mit Tradition

Weitergehende Informationen über Maßnahmen im Landkreis Lörrach im Rahmen des Projekts „Wärmeverbund Hochrhein - Wiesental“ gab es danach am Standort von Energiedienst. Evonik-Standortleiter Hermann Becker verwies dort unter anderem auf den Bau des ersten Flusswasserkraftwerks in Rheinfelden vor 125 Jahren. „Grüner Strom war schon damals der Garant für den wirtschaftlichen Erfolg der hiesigen Industrie. Nun wiederholt sich die Geschichte, wenn wir gemeinsam die nächsten Schritte in Richtung grüner Wasserstoff mit erneuerbar erzeugtem Strom gehen“, blickte er optimistisch nach vorn.

Eine Einschätzung, die auch andere Redner wie Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Paul Kempf vom Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis sowie Bürgermeister Rudolf Koger aus Weil am Rhein teilten.

Über den Bürgerempfang und den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Rheinfelden werden wir noch berichten.

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