Kreis Lörrach Nächste Generation in Konfliktlösung einbeziehen

SB-Import-Eidos
Beim nächsten Vortrag im Studium Generale an der DHBW spricht Sofie Lilli Stoffel über Kinder in Konflikten. Foto: zVg

DHBW: Studium Generale: „Kinder, Trauma, Kriege: wie Kinder Konfliktgeschehen beeinflussen“

Kreis Lörrach. Im nächsten Präsenzvortrag im Studium Generale geht es darum, dass Kinder in Konflikten meist nur als Opfer gesehen und ihre Handlungsfähigkeit stark unterschätzt werden – dabei haben sie oft zentrale Rollen für den Konfliktverlauf und seine Zukunft. Um gewaltsame Konflikte nachhaltig zu lösen, muss die nächste Generation aktiv einbezogen werden, heißt es in einer Mitteilung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Lörrach.

Die Referentin Sofie Lilli Stoffel spricht am Donnerstag, 14. Juli, über das Thema „Kinder, Trauma, Kriege: wie Kinder Konfliktgeschehen beeinflussen“. Beginn ist um 18 Uhr im „Campus@DHBW“, Hangstraße 46-50, in Lörrach

Darum geht es

Im Jahr 2020 waren vierzig Prozent der Bevölkerung in fragilen und konfliktbetroffenen Gebieten unter vierzehn Jahre alt – und das bezieht Jugendliche im Alter von vierzehn bis achtzehn Jahren noch nicht einmal mit ein. Kinder machen also einen erheblichen Teil der Bevölkerung in Konflikten aus, die oft Jahrzehnte oder sogar Generationen übergreifen – wie beispielsweise in Afghanistan, im Yemen, Israel-Palästina oder in Myanmar. Kinder und Jugendliche spielen in diesen Konflikten entscheidende Rollen, von sozialen Stabilisatoren über direkte Ziele von Kriegshandlungen zur eigenen Involvierung in gewaltsamen Auseinandersetzungen. Je länger ein Konflikt dauert, desto wichtiger sind Kinder nicht nur als Akteure in der aktuellen Konfliktdynamik, sondern auch für alle zukünftigen Entwicklungen – inklusive der Konfliktlösung. Doch in außen- und sicherheitspolitischen Überlegungen werden sie kaum als aktive Teilnehmer anerkannt. Um die Auswirkungen von Gewalt und Traumata auf Gesellschaften wirksam zu mildern, den Rekrutierungsstrategien bewaffneter Gruppen entgegenzuwirken oder Staaten mittel- und langfristig zu stabilisieren, müssen Kinder und Jugendliche aktiv einbezogen werden.

Die Referentin

Sofie Lilli Stoffel ist Non-Resident Fellow am Global Public Policy Institute (GPPi), wo sie bis Juni 2022 zu Frieden und Sicherheit sowie humanitärer Hilfe arbeitete. In den nächsten zwei Jahren wird sie sich als McCloy Fellow an der Harvard Kennedy School weiter ihrem Themenschwerpunkt widmen, wie ein intergenerationeller Ansatz zur nachhaltigen Befriedung von Konflikten beitragen kann. In ihrem Studium an der Maastricht University und der Australian National University fokussierte sie sich auf Außen- und Sicherheitspolitik mit besonderem Merkmal auf die Rollen von Kindern und gesellschaftlichen Traumata in Konflikten. Am GPPi arbeitete sie zuletzt unter anderem an Projekten zur Finanzierung von Krisenprävention und zum Schutz von Zivilisten in den ehemals vom IS besetzten Gebieten im Irak.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading