Kreis Lörrach Neue Herausforderungen angehen

(boz)
Für die Integration von Flüchtlingen sollen die Kommunen mehr einbezogen sowie ein inhaltliches Konzept zur Umsetzung von Begegnungsstätten erarbeitet werden. Foto: Archiv

Soziales: Mehr Haushalte erhalten Wohngeld. Kommunen sind bei der Integration mehr beteiligt.

Kreis Lörrach - Einführung der Wohngeldreform, Vorverlegung des Stichtags für die Einschulung, Schaffung der neuen Fachstelle Technik & Wohnen sowie die Integration von Flüchtlingen auf kommunaler Ebene: Das Dezernat Soziales & Jugend wird laut Dezernentin Elke Zimmermann-Fiscella mit neuen Herausforderungen und Zielen ins neue Jahr gehen.

Anlässlich des Jahrespressegesprächs gab die Dezernentin einen Überblick auf die großen anstehenden Themen 2020.

Wohngeldreform

Um Haushalte mit niedrigem Einkommen bei den Wohnkosten stärker zu entlasten, sei eine Reform des Wohngeldgesetzes auf Bundesebene ab 1. Januar vorgesehen, wonach die finanzielle Unterstützung an die jeweiligen individuellen Lebensbedingungen der Empfänger angepasst werden solle. Mit der Erhöhung der Höchstbeträge werde auf die fortlaufende Mietsteigerung in Deutschland reagiert.

Der Landkreis Lörrach bleibt laut Zimmermann-Fiscella in der Mietstufe 3 eingestuft. Die Gemeinden Steinen, Grenzach-Wyhlen und Weil am Rhein werden ab Januar zukünftig neu in der Mietstufe 5 mit zuschussfähiger Bruttokaltmiete von 884 Euro für einen Vier-Personen-Haushalt angesiedelt sein. Für die Städte Lörrach und Rheinfelden gilt weiterhin Mietstufe 4 mit einem entsprechenden Betrag von 803 Euro. Dies bedeutet eine Steigerung von 73 Euro.

Zudem wird laut Dezernentin der Freibetrag für schwerbehinderte Personen von derzeit 1500 Euro auf 1800 Euro angehoben, was sie als eine erfreuliche Entwicklung beurteilte.

Sie gehe von einer Antragszunahme um rund 45 Prozent und einer Steigerung von gut 500 Anträgen im kommenden Jahr aus. „Voraussichtlich werden 250 bis 300 Haushalte neu Wohngeld beziehen können“, schätzte Zimmermann-Fiscella. Von der Wohngeldreform profitierten am meisten die Bewohner der Gemeinde Steinen. Hier erhöhe sich die zuschussfähige Bruttokaltmiete von bisher 390 Euro auf 525 Euro.

Kindertagesbetreuung

Seien im Jahr 2013 noch 6531 Kinder über drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung betreut worden, waren dies fünf Jahre später bereits 7141 Kinder. Noch deutlicher zugenommen habe die Betreuung von unter dreijährigen Kindern in Kinderkrippen: „Hier liegt der Wert 2013 noch bei 996 Kindern, 2018 bereits bei 1272 Kindern.“

Durch die Vorverlegung des Stichtags für die Einschulung um drei Monate ergibt sich laut der Dezernentin in den kommenden Jahren weiterer Bedarf an Kinderbetreuung. Durch die Umstellung würden rund 500 Kinder um ein weiteres Jahr länger in der Kita verbleiben. Dies bedeute, dass rund 22 zusätzliche Gruppen im Landkreis geschaffen werden müssten und dafür gut 60 zusätzliche Fachkräfte benötigt würden.

Wohnen & Technik

„Ein angepasstes Wohnumfeld ist eine zentrale Voraussetzung für Menschen mit Handicaps, um weiter zu Hause leben zu können“, betonte Zimmermann-Fiscella. Im letzten Lebensabschnitt kämen für die meisten Menschen körperliche Einschränkungen hinzu.

Ziel der Fachstelle Wohnen & Technik sei es, neben der Beratung bei technischen Fragen eine Musterwohnung im Landkreis einzurichten, in der Lösungen und Technologien von Interessierten besichtigt und erprobt werden könnten. Die Fachstelle werde im Fachbereich Soziales mit einer Vollzeitstelle angesiedelt sein. Diese solle frühzeitig im kommenden Jahr ausgeschrieben werden.

Integration Flüchtlinge

Der Einbezug von Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte in die Gesellschaft sei eines der wichtigsten Anliegen auf kommunaler Ebene, sagte die Dezernentin. Um neue Begegnungsorte für Bürger und Zuwanderer schaffen zu können, bedürfe es eines mit den Gemeinden ausgearbeiteten Konzepts, dessen Inhalt im Sommer besprochen würde. Zudem solle ein Informationsblatt erstellt werden.

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