Kreis Lörrach „Neue Männer braucht das Land“

Die Oberbadische
Die „Liebestöter“ Felix Herrmann (links) und Klaus Streicher gefielen in der „Krone“. Foto: Gudrun Gehr Foto: Die Oberbadische

Museumsnacht: „Liebestöter“ treten in der Tegernauer „Krone“ auf

Kleines Wiesental-Tegernau (ger). Keine Unbekannten sind die beiden „Liebestöter“ für die „Krone“ in Tegernau, und auch am Freitagabend fand das Duo den Weg in den heimeligen Festsaal des alten Gemäuers. Felix Hermann aus Eichen (Gitarre, Gesang) und Klaus Streicher aus Fahrnau (Gitarre, Bass, Ukulele, Gesang) waren wieder einmal in Hochform. Die Gäste kamen aus dem Schmunzeln und Lachen kaum heraus.

Beeindruckend war der hintergründige Wortwitz, die atemberaubende Wortakrobatik und die Musikalität der beiden Unterhaltungskünstler. Viel erfuhr der Besucher mit den selbst geschriebenen Liedern über Liebesleid, Liebesfreud und Liebeslust, auch Coverversionen von „Dr Sidi Abdel Assar vo El Hama“ von Manni Matter und „Something stupid“ alias „So ´ne Seich“ begeisterten die Gäste. Ihre starke Bühnenpräsenz und ihre Schauspielkunst zeigten die beiden Herrn im schwarzen Anzug mit den roten Fliegen und den roten Socken mit den schwarzen Herzchen beeindruckend.

Mit ihren schmeichelnden Stimmen und einer gewaltigen Portion Humor berichteten sie den Besuchern vom bunten Allerlei des Zwischenmenschlichen. Augenzwinkernd wurde mitgeteilt, dass Klaus Streicher Angst vor seiner Frau habe, diese dennoch ein herrliches Weib sei. „Neue Männer braucht das Land“ stellten die Künstler ebenfalls fest, und dass Tagträumen die Gefahr des jähen Erwachens innewohnt. Aber es besteht Hoffnung für die Menschheit in diesen tristen Novembertagen: „Wenn der holde Frühling lenzt, wallen durch des Menschen Säfte neue, ungeahnte Kräfte.“

Viel war zu erfahren vom hochintellektuellen Liebesleben der beiden Künstler, das sie musikalisch beeindruckend in „hemmungslosen Arrangements“ abarbeiteten. Von einem „Drama shakespearischen Ausmaßes“ erfuhr das Publikum mit der Familiengeschichte von Klaus Streicher, der innerhalb komplizierter Familienverhältnisse feststellte, sein eigener Großvater zu sein.

Beide Künstler sind ausgezeichnete Musiker. Streicher präsentierte sich auch brillant auf seinem halbakustischen Eko-Bass aus den 1960er Jahren und seiner vollklingenden Tenor-Ukulele. Nach dem zweistündigen, höchst vergnüglichen Programm erhielt das Publikum selbstverständlich noch eine Zugabe.

In der Pause präsentierte Hans Viardot von KuK anlässlich der Museumsnacht im Nebenzimmer, der Theo-Kölbl-Gedächtnisstube, die Bildnisse, Aquarelle und Karikaturen des im November 2000 verstorbenen Kleinwiesentäler Kunstmalers. Durch Übergabe von weiteren Bildnissen durch Sigrid Zahlauer, Maulburg, und Barbara Matt, Raich, besitzt die „Krone“ mittlerweile 55 Originalstücke aus der Hand des Künstlers.

Die farbenfrohen Landschafts-, Orts- und Häuseransichten sowie die Portraits von Kleinwiesentäler Originalen in der Gedächtnisstube ergänzen die Tegernauer Krone als „Haus voller Bilder, Geschichten und Geschichte“.

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