Aber es gelte ebenso für die Wahl des Europäischen Parlaments – denn kaum irgendwo zeige sich der Wert des europäischen Zusammenlebens so deutlich und so selbstverständlich wie im Dreiländereck. „Angesichts der zahlreichen Herausforderungen, vor der die Politik auf kommunaler wie auch auf europäischer Ebene steht, ist es umso wichtiger, an der Wahlurne über unsere Zukunft mitzuentscheiden“, teilt die Landrätin mit. In diesem Jahr haben auch erstmals junge Menschen ab 16 Jahren dazu die Chance. „Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele diese Chance am 9. Juni nutzen.“ Oft wird übersehen, dass die Europawahl auch für Kommunen von Bedeutung ist. Das gilt zum einen für Fördergelder, die im Rahmen verschiedener Maßnahmen und Projekte in die Region fließen. Auch haben politische Entscheidungen in Brüssel Folgen für das Alltagsleben der Bürger im Dreiländereck.
Richtung mitentscheiden
„Nur wer am 9. Juni wählen geht, kann mitentscheiden, in welche Richtung die Europäische Union steuert. Wir dürfen diese demokratische Wahl nicht den Parteien an den äußersten Rändern überlassen, die die Zerstörung der EU im Sinn haben, weil sie eine Lösung in abgrenzender und abschottender nationalistischer Politik sehen“, wie Andreas Schneucker, Kreisvorsitzender der Europaunion, erklärt.
Zur Europawahl ruft auch die IHK-Vollversammlung auf: Viele Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Hochrhein-Bodensee sorgten sich, dass die Bedeutung der Europawahl unterschätzt werde. „Das ist ein Problem, auch für die Wirtschaft. Diese Wahl ist wichtiger, als viele Menschen vielleicht vermuten“, sagt IHK-Präsident Thomas Conrady. „In Zeiten, in denen Nachbarregionen einen Krieg erleben, darf das Friedens- und Freiheitsprojekt als Ursprungsidee der EU nicht vergessen werden. Und die Idee hat funktioniert. Sicherheit, Stabilität, Freiheit, Wohlstand: Die Vorteile der Europäischen Union sind so allgegenwärtig und alltäglich, dass sie für selbstverständlich genommen werden. Doch Demokratien sind nicht selbstverständlich. Sie können zerstört, untergraben und unterwandert werden.“