Kreis Lörrach Obsternte fällt dieses Jahr dürftig aus

Die Oberbadische
Angelaufen ist in diesen Tagen die Verwertung des Mostobstes im Landkreis Lörrach. Durch den Frost im April gibt es in diesem Jahr aber deutlich weniger Obst. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Klima: Frostschäden machen sich bemerkbar / Preise werden wohl steigen

Kreis Lörrach (lu). Die Most- und Gartenobsternte fällt in diesem Herbst äußerst dürftig aus. „Ich erwarte höchstens ein Drittel der normalen Ernte“, macht Klaus Nasilowski, Obstbauberater des Landratsamtes Lörrach, deutlich. Grund sind die Frostschäden aus den Nächten vom 19. bis 22. April mit Temperaturen von bis zu minus fünf Grad, in denen viele Blüten erfroren sind. „So schlimm war es seit 30 bis 40 Jahren nicht mehr“, sagte Nasilowski.

Betroffen waren und sind alle Obstsorten vom Apfel bis zur Kirsche, ebenso auch Walnussbäume. Am glimpflichsten davon gekommen sind Sauerkirsche, Mirabelle und Zwetschge. Eine ähnliche Einschätzung gibt im Übrigen auch der Verband der deutschen Fruchtsaftindustrie für ganz Deutschland ab.

Allerdings gibt es lokal und regional große Unterschiede. In den höheren Lagen des Kander-, Eggener- und Wiesentals sowie auch in Huttingen, Blansingen und Efringen-Kirchen gibt es voll hängende Bäume. Die Bäume in den anderen Regionen tragen hingegen nur wenige Früchte und sind fast komplett leer. Stark betroffen ist unter anderem der Dinkelberg, von Dossenbach bis zum Rührberg oder auch Haltingen und Fischingen.

Was bedeutet nun die Obstknappheit? „Vermutlich werden die Preise für Most- und Tafelobst steigen“, rechnet der Obstbauberater. Beim Most erwartet er ein Plus von 15 Cent pro Liter, beim Tafelobst etwa einen halben Euro fürs Kilo. Nichtsdestotrotz ist in diesen Tagen die Verwertung des verbliebenen Mostobstes im Landkreis Lörrach angelaufen. Das Landratsamt hat dazu das Faltblatt mit Adressen und Terminen aktualisiert. Von Wehr bis Schliengen, von Rheinfelden bis Efrngen-Kirchen: Überall kann Obst angeliefert werden, wo es dann zu Most für den Eigenbedarf verarbeitet wird. Immer mehr rückt dabei auch Schütterles Mobile Safterei aus Sulzburg in den Vordergrund. „Wunderbar, dass wir hier diese pragmatische Möglichkeit haben“, freut sich Nasilowski.

Zum grundsätzlichen Erhalt von Streuobstwiesen als faszinierendes Merkmal der heimischen Landschaft und als Brennpunkt der Artenvielfalt wurde vor einiger Zeit eine Obstwiesenbörse ins Leben gerufen. Auf der Internetseite www.loerrach-landkreis/streuobst gibt es den Service unter der Rubrik „Suche/Biete“. Hier können Angebote zur Nutzung, zum Verkauf oder Verpachtung abgegeben und eingestellt werden. „Der Service könnte allerdings besser laufen“, räumt Nasilowski ein.

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