Kreis Lörrach Personalmangel macht krank

OV
Die Folgen von Personalmangel können Schlafstörungen sein. Foto: pixabay/pixabay

Der Krankenstand im Landkreis Lörrach ist im ersten Halbjahr 2023 weiter gestiegen.

Die Beschäftigten in der Region hatten 36 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreshalbjahr. Mit fünf Prozent lag der Krankenstand höher als im Landesdurchschnitt (4,7 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport fallen die Veränderungen in manchen Altersgruppen stärker ins Gewicht als in anderen.

Insgesamt haben Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen und Rückenleiden zugenommen, Arbeitsausfall durch Corona ist hingegen um 67 Prozent zurückgegangen. Der hohe Krankenstand verschärft die Situation für Beschäftigte in Berufen mit hohem Personalmangel weiter.

Wichtiges Thema

„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand im Landkreis Lörrach“, sagt Horst Lüttner, Leiter der DAK-Gesundheit in Lörrach. Dafür wertet die Kasse die Krankschreibungen aller Beschäftigten aus, die bei ihr versichert sind. „Unsere aktuelle Halbjahresanalyse für 2023 zeigt, dass die Fehlzeiten auch nach dem Ende der Pandemie ein wichtiges Thema für die Unternehmen und Betriebe vor Ort bleiben“, so Lüttner. „Ein Krankenstand von fünf Prozent bedeutet immerhin, dass von 1000 Mitarbeitern an jedem Tag von Januar bis Juni insgesamt 50 krankgeschrieben waren.“

Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr 2023 auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen: An erster Stelle standen die Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis. In dieser Gruppe stieg die Anzahl der Fehltage um 55 Prozent an, von 124 Tage je 100 Beschäftigte auf 193 Tage. Viele Fehltage verursachten auch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie etwa Rückenschmerzen. Hier erhöhte sich der Arbeitsausfall um 52 Prozent. Aufgrund von psychischen Erkrankungen waren DAK-versicherte Beschäftigte im ersten Halbjahr ebenfalls häufig krankgeschrieben (113 Fehltage je 100 Beschäftigte). Das Plus betrug hier 17 Prozent. Deutlich rückläufig waren dagegen die Fehlzeiten durch Corona: Sie sanken um 67 Prozent.

Hohe Quote

Schon etwa die Hälfte der Beschäftigten hatte im ersten Halbjahr mindestens eine Krankschreibung (45,2 Prozent). So eine hohe Quote wird gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht, heißt es weiter. Bei den jungen Erwerbstätigen bis 30 Jahren war die Steigerung der Krankschreibungen mit einem Plus von 79 Prozent besonders deutlich.

Untersucht wurde auch die Auswirkung von Personalmangel auf den Krankenstand. Das führe zu einem starken Leistungs- und Termindruck, zu Überstunden und zu einem Verzicht auf Pausen. In der Folge berichten die Betroffenen von allgemeiner Erschöpfung (50 Prozent), von Schlafstörungen (35 Prozent) und Kopfschmerzen (22 Prozent), wie es weiter heißt.

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