Nach aktuellem Stand werden 80 Prozent der Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld betreut – von Angehörigen und Pflegekräften aus Osteuropa sowie von ambulanten Pflegediensten. Es mangelt perspektivisch aber trotzdem an stationären Pflegeplätzen.
Neue Heime notwendig
Im Plenum der neuen Kommunalen Pflegekonferenz berichtete der zuständige Sachgebietsleiter Robert Müller, Altenhilfe- und -pflegespezialist im Landratsamt, dass schon bis 2025 ein Mangel von bis 20 Prozent oder – in Zahlen ausgedrückt – eine Lücke zwischen 245 und 465 Plätzen in der Langzeitpflege bestehen werde. Bei Heimgrößen von etwa 70 Plätzen – wie sie der Kreis derzeit in Schliengen und Hausen realisiert – entspreche allein das zwischen drei und sieben neuen und zusätzlichen Pflegeheimen, für die Flächen und Standorte gebraucht würden.
Noch prekärer die Situation in der Kurzzeitpflege: Laut Müller gibt es derzeit 33 Plätze. Prognostiziert bis 2025, bestehe ein Bedarf von bis zu 120, mithin eine Lücke von bis zu 90 Kurzzeitpflegeplätzen. Einzig bei der Tagespflege gibt es angesichts der 186 zur Verfügung stehenden Plätze eine gewisse Entspannung. Die Pflegekonferenz biete die Möglichkeit, auf der Basis beschränkter Handlungsspielräume der lokalen Akteure zumindest regionale Impulse zu setzen, erklärte Landrätin Marion Dammann.