Kreis Lörrach Recyclinghöfe in die Zukunft führen

Adrian Steineck
Auch die Deponie Scheinberg soll dieses Jahr weiter zukunftsfähig gemacht werden. So stehen dieses Jahr unter anderem Vorarbeiten für die Erschließung eines neuen Abschnitts auf der Agenda des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft. Foto: Harald Pflüger

Abfallwirtschaft: Auf Müllvermeidung setzen / Anschlussquote an die Biotonne soll steigen

Zurück auf ein arbeitsreiches Jahr 2021 und gleichzeitig voraus auf kommende Herausforderungen blickte Silke Bienroth, Betriebsleiterin der Abfallwirtschaft des Landkreises Lörrach, beim Jahrespressegespräch des Landratsamts. Als zentrale Punkte für das neue Jahr nannte sie eine höhere Anschlussquote an die Biotonne, die Zukunftsfähigkeit der Recyclinghöfe und der Deponie Scheinberg sowie die Abfallvermeidung respektive -wiederverwendung.

Von Adrian Steineck

Kreis Lörrach. Relativ reibungslos läuft es derzeit im Alltagsgeschäft der Müllentsorgung, legte Bienroth dar. Dies mache sie unter anderem daran fest, dass die Zahl der kritischen Rückmeldungen aus der Bevölkerung zur Arbeit des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft im Jahr 2021 deutlich zurückgegangen sei. Zugleich betonte sie, dass man jederzeit froh über konstruktive Rückmeldungen sei und diese als Grundlage für Verbesserungsmöglichkeiten sehe.

Biotonne: Anschlusspflicht

Beim Thema Biotonne soll es im neuen Jahr vor allem um den Anschluss von Großwohnanlagen, also vorrangig Hochhäusern mit Geschosswohnungsbau, gehen. Für diese ist vom Jahr 2023 an das Sammelsystem „Müllschleuse“ an die Nutzung der Biotonne geknüpft. Sprich: Großwohnanlagen mit Müllschleusen, die bisher noch keine Biotonne nutzen, haben dieses Jahr noch Zeit, für sie passende und entsprechende Lösungen zu finden. Ab dem Jahr 2023 gilt dann auch für Wohnanlagen mit Müllschleusen die Pflicht zum Nutzen einer Biotonne.

Recyclinghöfe

Mit Blick auf die Recyclinghöfe im Kreis Lörrach sprach Bienroth davon, dass die Lage dort „momentan entspannt“ sei. Der Betrieb unter Corona-Auflagen habe sich eingespielt, ebenso hätten die Nutzer sich auf längere Wartezeiten eingestellt. Die erweiterten Öffnungszeiten etwa des Recyclinghofs im Weiler Stadtteil Märkt würden gut angenommen. Dort öffnet der Recyclinghof dienstags und donnerstags jeweils bereits um 12 statt um 14 Uhr.

Zugleich sollen die Recyclinghöfe zukunftsfähig gemacht werden. Hierfür setzt der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft auf ein Recyclingkonzept, das auf Abfallvermeidung und Wiederverwendung setzt und Teil des Abfallwirtschaftskonzepts sein wird. Als Beispiel nannte die Betriebsleiterin die getrennte Hartplastikerfassung, die bereits eingeführt wurde und auf allen Recyclinghöfen im Kreis – abgesehen von Rümmingen – praktiziert wird. Etwa 272 Tonnen an Hartplastik seien so im Jahr 2021 bereits getrennt gesammelt worden; das sind laut Bienroth rund fünf Prozent des gesamten Sperrmüllaufkommens.

Deponie Scheinberg

Auch bei der Deponie Scheinberg stehen Veränderungen an. So wurde dort bereits im zu Ende gegangenen Jahr eine neue, 2,4 Millionen Euro teure Schlackeaufbereitung installiert. Sie verbessere die Rückgewinnung von Ressourcen aus dem in Basel verbrannten Abfall. Einen weiteren Schwerpunkt bildet hier die Erschließung eines neuen Abschnitts, welcher die Deponie nach aktueller Planung bis etwa zum Jahr 2080 nutzbar machen soll. Hier laufe derzeit die naturschutzrechtliche Vorplanung, legte die Betriebsleiterin dar.

Mineralische Abfälle

Auch auf die Annahme mineralischer Abfälle – also Bauschutt und Erdaushub – ging Bienroth beim Jahrespressegespräch des Landratsamts ein. Diese werde der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft im neuen Jahr „behutsam einschränken“, sagte die Betriebsleiterin. Hier wolle man auf den Aufbau von regionalen Recycling-Kapazitäten setzen.

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