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Kreis Lörrach Regiobusse: Ermutigung durch Erfolge

Valentin Radonici
Die beiden eingerichteten Regiobuslinien haben im Jahr 2023 positive Fahrgastzahlen vorzuweisen. Foto:  

Der Plan der Regiobuslinien orientiert sich an einer bestimmten Bündelung.

Die ÖPNV-Entwicklung im Landkreis Lörrach steht aktuell vor allem im Zeichen der beiden eingerichteten Regiobuslinien. Hierzu wurden die Zahlen erhoben, wie Ullrich Hoehler, erster Landesbeamter des Landkreises, beim Jahrespressegespräch erklärte.

Über die zwei Linien zeigt sich Hoehler erfreut: „Wir können sagen, dass beide Linien und das ganze Regiobus-Modell ein wirklich sehr großer Erfolg sind. Die Standards der Regiobusse konnten mit der Landesförderung entscheidend angehoben werden.“

Bei dem Modell gehe es darum, dass zwischen 5 Uhr und 23 Uhr mindestens einmal pro Stunde die jeweilige Linie fahre. Ausgestattet seien die Linien mit technischem Werkzeug und besonderem Design. Die Anschlusssicherung auf den Schienenpersonenverkehr werde so ermöglicht.

Die Linien hätten eine bestimmte Durchschnittsgeschwindigkeit, die eingehalten werden müsse. Man sitze ein bisschen wie in einem Expressbus, der zwei Punkte miteinander verbinde.

Hohe Fahrgastzahlen

Die eine erfolgreiche Linie ist die Linie 54 zwischen Kandern und Lörrach-Brombach. Seit Einführung im Jahr 2018 hat sie stetig steigende Fahrgastzahlen. Ausnahme war die Coronazeit. Hoehler wies jedoch darauf hin, dass die Rückgänge auch während Corona geringer gewesen seien als im Durchschnitt. Daran werde auch ihre Bedeutung sichtbar.

Dieses Jahr habe man punktuelle Zahlungen erhoben und dann abgeleitet. So hätten 120 000 Fahrgäste die Linie 54 genutzt, was eine Nutzung von 327 Fahrgästen pro Tag ergibt.

Noch erfolgreicher als die Linie 54 sei die seit zwei Jahren laufende Linie 7309 von Rheinfelden nach Schopfheim. Hier hätte man im Jahr über 200 000 Fahrgäste oder 560 Nutzer am Tag vorzuweisen. Dies stelle im zweiten Jahr eine Steigerung von mehr als 50 Prozent gegenüber dem ersten Jahr dar. Es zeige, wie gut das Angebot angenommen werde.

Die positiven Erfahrungen mit den Linien sieht Hoehler als Ansporn: „Wir sehen die positive Entwicklung als Ermutigung für das geplante dritte Regiobusprojekt.“ Das dritte Regiobusprojekt ist zwischen Lörrach, St. Louis und dem EuroAirport angedacht. Den geplanten Betriebsstart datiert Hoehler auf Dezember 2024.

Der Plan der Regiobuslinien ist an ein bestimmtes Bündelungskonzept gebunden, mit dem der Landkreis laut Hoehler extrem erfolgreich ist. Hierbei würden die gewinnträchtigen Linien mit den Teilerlinien zusammengefügt und am Markt platziert. Durch dieses Vorhaben könne das vom Kreistag festgesetzte Programm für den Nahverkehrsplan ohne Zuschuss der öffentlichen Hand gefahren werden.

Rufbus für das Wiesental

Durch diese Umstände sei es möglich, auch umweltwirtschaftlichere Betriebsformen, wie aktuell im Wiesental zu finanzieren. Das Wiesentalbündel werde in den Abendzeiten und am Wochenende neu die Systematik der Rufbusverkehrere enthalten. Hierbei handele es sich um Linienbedarfsverkehre mit einem Anruf- respektive App-basierten Zuruf. Man werde nicht haltestellenbezogen sondern flächig innerhalb einer bestimmten Abholzeit abgeholt. Mit Vorlauf lasse sich das Angebot sogar punktgenau für einen bestimmten Abholpunkt buchen. Auf dieses Vorhaben ist der erste Landesbeamte gespannt: „Es ist für uns etwas Neues und wir sind positiv aufgeregt. Erstens, wie sich das Angebot am Markt abbildet und zweitens, wie es angenommen wird. Es ist ein extremer Komfortzuwachs und wenn man bedenkt, dass wir jetzt flächig den ÖPNV gegenüber der Linienbezogenheit ausrollen, ein echter Quantensprung.“

Für das Markgräflerland sei die Bündelungsausschreibung für 2026 vorgesehen. Hierbei werde sich das Busnetz aller Voraussicht nach an den Empfehlungen der Verkehrsstudie Kandertal-Oberrhein orientieren, die auch Teil der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der S-Bahn im Kandertal gewesen sei.

RVL als gemischter Verbund

Auch die Position des Landkreises im Regioverkehrsverbund Lörrach nahm dieses Jahr eine wichtige Rolle ein Der Kreistag hatte das Dezernat III damit beauftragt, als Großaufgabenträger eine größere Rolle einzunehmen. Wie dies genau aussehen soll, beschreibt Hoehler wie folgt: „Es wird darauf hinauslaufen, dass sich der RVL als gemischter Verbund, getragen von den beiden Aufgabenträgern Schiene und Bus, also Landkreis und Land und den hier tätigen Verkehrsunternehmen, zusammensetzt.“

Ein vergleichbares Modell gebe es in Waldshut beim WTV. Das Modell führe dazu, dass der Landkreis nicht mehr Begleiter aller Aufgaben, sondern wesentlicher Mitbestimmer sei – Stichwort Tarifierung, Betriebssystem, Informationswesen, Datengenesung, Werbung und Information.

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