Bei Gefahr drücken sich die Jungkitze instinktiv auf den Boden und bleiben regungslos. Einen Fluchtinstinkt entwickeln die Tiere erst mit mehreren Wochen. Ein im Gras liegendes Jungkitz ist ganz klein, von der Größe her etwa vergleichbar mit einer Katze.
Dieter Strütt von den Badischen Jägern bahnt sich mit dem Infrarotsuchgerät den Weg durch das hohe Gras auf dem Künaberg. Mit einem Gurt um den Hals trägt er das Gerät, das den Spitznamen „Kitzretter“ hat. Etwa auf Hüfthöhe befindet sich eine mehrere Meter lange Teleskopstange mit fünf Wärmesensoren auf jeder Seite und einem Ablesegerät in der Mitte. Bei 38 Grad – der Körperwärme eines Jungkitzes – geben die Sensoren ein Signal. So kann an der jeweiligen Stelle nachgesehen werden, ob ein Jungkitz im Gras liegt.
Diese Aufgabe übernimmt Frank Thoma, der im Gras vorsichtig nach Kitzen schaut. An diesem Tag jedoch ohne Erfolg. „Heute zeigt das Gerät viele Fehlalarme an“, merkt er schnell. Um 11 Uhr morgens gestaltet sich die Suche mit dem Infrarotgerät als schwierig: Bei fast 30 Grad und Sonnenschein schlagen die Wärmesensoren zu schnell an. „Besser ist es, die Matte gleich morgens abzusuchen und direkt danach zu mähen“, erklärt Thoma.