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Kreis Lörrach Restmüll sorgt noch für Probleme

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Der Landkreis Lörrach hat eine moderne Schlackenaufbereitungsanlage, die von der Nationalen Klimaschutzinitiative mit 500 000 Euro gefördert wurde. Foto: Michael Werndorff

Müll: Freie Wähler für eine effiziente Neu-Orientierung bei der Abfallwirtschaft

Kreis Lörrach. Im Landkreis Lörrach soll im Bereich der Abfallwirtschaft über neue Wege nachgedacht werden. Das fordert die Kreistagsfraktion der Freien Wähler. Denn die politisch deklarierte Zeitenwende könne sich nicht nur auf neue Energien konzentrieren, sondern müsse sich auch beim Umgang mit den Ressourcen des täglichen Bedarfs zeigen, wie eine intensive Diskussion der Kreistagsfraktion der Freien Wähler mit Silke Bienroth, der Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Landkreis Lörrach, deutlich machte.

Bienroth reflektierte den Status Quo der Abfallsysteme im Landkreis und formulierte ambitionierte Ziele, geht aus einer Mitteilung der Fraktion hervor. Bei den Recyclinghöfen zeige die Analyse, dass viele im kommunalen Zusammenhang historisch gewachsen seien und auch im Sinne der Kundenorientierung eine Überprüfung der Anlagen sinnvoll sei. Dazu die Anforderungen neu zu formulieren und in Relation zu den Kosten zu setzen, sei eine der anstehenden Aufgaben, heißt es weiter.

„Welche Ansprüche umgesetzt werden, formuliert die Politik“, erwiderte Bienroth auf entsprechende Vorschläge. Die Freien Wähler, so Fraktionschef Ulrich May, wollen die Digitalisierung bei den Recyclinghöfen vorantreiben, wodurch auch die Anlieferung entzerrt werden könnte.

In der lebhaften Diskussion hatten die Kreisräte viele Fragen zu einzelnen Höfen und Konzepten. Karin Reichert-Moser wies auf die ausreichende Fläche im Modellhof Herten hin, Eduard Behringer auf die Logistik-Probleme bei gleicher An- und Abfahrt in Schönau und Tonio Paßlick auf die Möglichkeit, bei einem verlagerten größeren Hof in Märkt gleich neue Technologien einzuführen. Martin Bühler und Willibald Kerscher betonten die Wichtigkeit einer ausreichenden Qualifikation der Mitarbeiter.

Der Restmüll gebe noch Probleme auf: Nur 20 Prozent landeten wieder in der Wertschöpfungskette, der Rest in der Entsorgung. Aufgrund der hohen Energienutzung in der Kehrichtverwertungsanlage Basel, in welcher der Abfall aus der grauen Tonne aus dem Landkreis Lörrach verwertet wird, bestehe immerhin eine energetische Nutzung, heißt es weiter. Vorrang vor der Verbrennung habe aber das Recycling und im Idealfall auch eine Wiederverwendung von Abfällen. Wichtig würden deshalb in Zukunft eine weitaus effizientere Wiederverwertung des angelieferten Materials und die Abfallvermeidung sein, für die auch bereits gesetzlich formulierte Ziele markiert seien. Bienroth sehe dafür eine zunehmende Bereitschaft in der Bevölkerung. Beispiele dafür seien Repaircafés, die Bücherschachteln oder Flohmärkte und Kleiderbörsen. Auch bei der Förderung solcher Maßnahmen zur Abfallvermeidung und -wiederverwendung sehe sich die Abfallwirtschaft zukünftig stärker beteiligt – möglichst gemeinsam mit den Organisationen, die bereits Beiträge zur Ressourcenschonung durch die Wiederverwendung nicht mehr benötigter Waren leisten.

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