Wie das Landratsamt erklärte, treffe die Entscheidung über die Priorisierung der Förderanfragen ein Fachbeirat auf Landesebene. In der Förderrunde für 2022 konnte das Projekt des Frauenhauses Lörrach leider nicht berücksichtigt werden, da unter anderem sehr innovative Projekte in bisher komplett unversorgten „weißen Flecken“ eingereicht wurden, heißt es weiter.
„Ob eine Förderung des Projektes im vergangenen Jahr hätte erfolgen können, kann nach Aussage des Landes nicht pauschal gesagt werden, da auch im Jahr 2020 eine Vielzahl von Kriterien Grundlage für die zu treffenden Entscheidungen waren“, schreibt die Behörde. Derweil ist Throm der Ansicht: „Die Wahrscheinlichkeit, die Fördermittel zu erhalten, wäre hoch gewesen, hätte der Kreistag dem Gesamtpaket damals zugestimmt.“
Plan B: Die Ablehnung des Antrags stellt für den Verein einen Rückschlag dar. Aufgeben sei aber keine Option, machten Perschke und Throm deutlich. Nun verfolge der Verein Plan B. Dieser sieht vor, Geld einzuwerben, um eine geeignete Immobilie zur Schaffung dringend benötigter weiterer Plätze erwerben zu können. „Wir müssen jetzt eine andere Finanzierung auf die Beine stellen“, so Throm, zum Beispiel über Spenden, die Aktion Mensch oder das Deutsche Hilfswerk, wobei es auch Eigenmittel brauche.
Das Geld einzuwerben sei mühselig und kräfteraubend, schließlich liefe dies neben der eigentlichen Arbeit für das Frauenhaus. „Aber wir bleiben dran, denn der Bedarf ist nach wie vor sehr groß“, verwies sie auf die hohe Zahl abgewiesener Frauen. Alleine im vergangenen Jahr konnten 87 Frauen und 105 Kinder nicht aufgenommen werden.