Sensibel vorgehen
Dass die Schließung eines Standorts Konsens sei, betonte CDU-Fraktionschef Paul Renz im Gespräch mit unserer Zeitung. Offen ist noch, welcher. Für eine Entscheidung bedürfe es weiterer Informationen. Zudem bräuchte es sicher Umbauten am Zielstandort, eine Umsetzung wäre daher erst im ersten Quartal 2024 zu erwarten. Zudem betonte Renz das Einsparpotenzial von sieben bis zehn Millionen Euro. Und weiter: „Der Kreis hat ein Limit in der Alimentierung der Kreiskliniken.“
Renz sei es „ganz wichtig, dass mit den Betroffenen gesprochen und eine Kündigungswelle vermieden wird“. Hierfür zeige die neue Geschäftsführung sicher mehr Fingerspitzengefühl. In Schopfheim sei man indes unsensibel vorgegangen.
Grüne maßlos enttäuscht
Als Reaktion auf die Umstrukturierungsabsichten bei den Kliniken des Landkreises verlangt die Fraktion der Grünen in einer separaten Sondersitzung des Rheinfelder Gemeinderats eine Unterrichtung.
Diese Sitzung soll möglichst umgehend erfolgen. Sie müsse deutlich vor der Entscheidung der Landrätin erfolgen, die bereits im September erfolgen kann, heißt es im Antrag.
Die Fraktion sei über das Hin und Her beim Kliniken-Management maßlos enttäuscht. Offenbar habe es eine wirkliche Strategie nie gegeben, wie mit den Krankenhäusern in der Zeit bis zur Eröffnung des Zentralklinikums verfahren werden soll, ohne in dieser Zeit den Bestand einzelner Häuser zu gefährden. Noch im Januar wurde das Krankenhaus Rheinfelden im Gegensatz zu Schopfheim gut bewertet. „Wie kommt es jetzt in einer neuen wirtschaftlichen Bewertung offenbar zu einer Kehrtwende? Wie soll die Notfallsituation gelöst werden? Wie ist mit dem Verlust von Arbeitsplätzen umzugehen?“
Die Grünen unterstützten den OB in seiner Aussage gegenüber der Landrätin, den Kurswechsel nicht mittragen zu wollen, heißt es weiter. Dieser behalte sich vor, den Fraktionsvorsitz im Kreistag niederzulegen.
Die Unterstützung soll durch die Formulierung und Verabschiedung einer entsprechenden Resolution durch den gesamten Gemeinderat deutlich gemacht werden, fordern die Grünen.