Kreis Lörrach Schwerkranken ein Sterben in Würde ermöglichen

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Setzen sich für die Palliativversorgung ein (von links): Fachkrankenschwester Sabine Stilz, die Mediziner Martin Ehmer, Mario Steffens, Dirk Erbe, Sandra Diemand und Christa Häfner sowie Uwe Daltoe und Alexander Akamphuber von der AOK Baden-Württemberg. Foto: Adrian Steineck

Medizin: Palliativnetz Lörrach schließt Lücke in der Versorgung. Sitz ist in Weil am Rhein.

Kreis Lörrach - Schwerstkranke begleiten und ihnen ein würdevolles Sterben in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen – das ist die Aufgabe der Mitarbeiter des Palliativnetzes Lörrach. Dieses hat zu Beginn des Monats seine Arbeit aufgenommen und damit eine Versorgungslücke für den Landkreis Lörrach geschlossen. Am Dienstag wurde der entsprechende Vertrag unterzeichnet.

Es sei ihm ein Anliegen, die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) in der Region gesichert zu sehen, sagte der Mediziner Mario Steffens beim Pressegespräch. Steffens ist Geschäftsführer der eigens im Dezember vergangenen Jahres gegründeten gemeinnützigen GmbH (gGmbH). Zugleich hat er gemeinsam mit der Anästhesistin Sandra Diemand die medizinische Leitung des Palliativnetzes Lörrach inne: In seiner Praxis in Weil am Rhein-Friedlingen laufen die Fäden zusammen.

Damit das Palliativnetz überhaupt die Arbeit aufnehmen konnte, mussten zuvor rund 50 000 Euro an privaten Geldern in die gGmbH gesteckt werden, um die technische Infrastruktur zu schaffen. Gerade zu Beginn werde vieles noch über ehrenamtliche Arbeit laufen, sagte Steffens. Mittelfristig aber sollen auch Mitarbeiter festangestellt werden.

Mit der Palliativversorgung im Landkreis Lörrach wird ein gesetzlicher Anspruch erfüllt, der sich für unheilbar kranke Menschen aus dem Sozialgesetzbuch ergibt. „Es geht uns vor allem um das Wohl der Menschen am Ende ihres Lebens“, umriss Uwe Daltoe, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Baden-Württemberg, die Intention hinter dem Angebot. „Der humanitäre Aspekt ist das Wichtigste für die Sterbenden.“

Keine Konkurrenz für Hausärzte

Auch wenn die AOK mit hinter dem Angebot steht, betonten sowohl Daltoe als auch sein Kollege Alexander Akamphuber, dass das pallitative Angebot den Versicherten aller gesetzlichen Krankenkassen offensteht. Bei den privaten Krankenkassen müssten separate Anträge gestellt werden, sagte der Mediziner Steffens.

Vermittelt werden die Patienten durch die Krankenkassen und die Hausärzte. Zugleich aber könnten sich auch Erkrankte selbst oder deren Angehörige beim Palliativnetz melden, wie Steffens im Gespräch mit unserer Zeitung betonte. „Wir sind keine besseren Ärzte als andere. Aber wir stehen auch am Wochenende und mitten in der Nacht zur Verfügung, wenn es schwierig ist, einen Hausarzt zu kriegen.“

Weitere Informationen: Näheres zur Palliativnetz Lörrach gGmbH mit Sitz in Weil am Rhein, Riedlistraße 7, gibt es im Internet unter www.palliativnetz-loerrach.de, unter Tel. 07621 / 57 70 303 und per E-Mail an info@palliativnetz-loerrach.de.

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