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Kreis Lörrach Selbständig bis zum Lebensende

Die Oberbadische
Thaddäus Kunzmann, Demografiebeauftragter des Landes, sprach gestern in Lörrach. Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Regionaltagung: Seniorenräte tagen im Lörracher Rathaus

Kreis Lörrach (ouk). Die Regionaltagung der Seniorenräte im Regierungsbezirk Freiburg fand gestern in Lörrach statt, wo Oberbürgermeister Jörg Lutz die Teilnehmer im Lörracher Rathaus begrüßte. Er beschrieb Lörrach als dynamische Stadt, in der viel gebaut werde. Dabei sei es wichtig, auch seniorengerechte Quartiere zu schaffen, wie das mit dem Programm „Quartier 2020“ in Stetten gerade geschehe. Heute könnten die meisten Senioren ihren Ruhestand mindestens 20 Jahre lang genießen und wollten diese Zeit mit Aktivitäten füllen, sagte der OB.

Der Landkreis verfolge mit dem Teilhabeplan vier das Ziel, wohnortnahe Hilfen und Pflege für Senioren auszubauen, sagte Landrätin Marion Dammann. So arbeite man auch am Ausbau der Kurzzeitpflege. Bernd Sevecke vom Kreisseniorenrat hob hervor, wie wichtig der Nahverkehr ist, damit die Senioren Ärzte und andere Angebote in ihrer Nähe erreichen. Er lobte das neue Ein-Euro-Ticket in Lörrach und den Bürgerbus in Efringen-Kirchen.

Mehr Wohnungen bauen

Jeder wolle möglichst bis zum Lebensende selbständig in seinen eigenen vier Wänden leben, sagte Thaddäus Kunzmann, Demografiebeauftragter des Landes, in seinem Vortrag. Auch er hielt die Kombination von altersgerechtem Wohnraum und von nachbarschaftlicher Selbsthilfe in den Wohnquartieren für wichtig.

Der Anteil der Senioren werde in Baden-Württemberg in den kommenden Jahren stark zunehmen. So kämen heute auf einen 90-jährigen Menschen sieben 55-Jährige und sechs 35-Jährige. Im Jahr 2054 seien es nur noch jeweils zwei 55- und 35-Jährige.

Bis 2040 würden 500 000 seniorengerechte Wohnungen fehlen. Es müssten mehr Wohnungen gebaut werden. Außerdem forderte er eine Verdopplung des KfW-Programms, das mit jährlich 75 Millionen Euro den seniorengerechten Umbau von Wohnungen fördert. Auch wenn Mieter ihre Wohnung umbauen wollten, müsse das gefördert werden.

Kunzmann wollte auch Senioren ermutigen, aus ihren Einfamilienhäusern auszuziehen oder eine zweite Wohnung einzubauen. Das schaffe Wohnraum für junge Familien, meinte er. Kunzmann berichtete von Beratungsprogrammen wie „Raumteiler“, mit denen sich ältere Hausbesitzer bei diesem schwierigen Schritt begleiten lassen können. Der Erfolg sei bisher aber überschaubar.

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