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Kreis Lörrach Sicher zur Normalität zurückkehren

Denis Bozbag
Der Präsenzunterricht im Land hat seit dieser Woche in einem rollierenden Wechsel der Schulklassen begonnen. Foto: Die Oberbadische

Bildung: Schulunterricht beginnt im rollierenden System / Gewerkschaft fordert klares Schutzkonzept

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Landkreis Lörrach stellt klar, dass der wiedereröffnete Schulbetrieb nach den Pfingstferien mit einem klaren Sicherheitskonzept für Schüler und Lehrer einhergehen muss. Viele Erzieher und Lehrkräfte sind gut auf den digitalen Unterricht vorbereitet. Es fehlen indes die Infrastruktur und Ausstattung.

Kreis Lörrach. „Auch wenn gerade in sogenannten Polit-Talkshows im TV den Lehrern unterstellt wird, sie schaffen nichts, sind krankgeschrieben oder im Urlaub: Dem ist natürlich nicht so“, verwahrt sich Anja Hanke, Vorsitzende der GEW im Kreis Lörrach, bei einem Pressegespräch gegen Falschbehauptungen und polemische Meinungsmache.

„Wir spüren, dass nach anfänglicher Wertschätzung für unsere Arbeit die Stimmung am Kippen ist. Viele Eltern sind am Limit und wünschen sich eine rasche Rückkehr zu einem normalen Präsenzunterricht an den Schulen. Das tun wir Lehrer auch, zumal Fernunterricht um einiges aufwendiger zu organisieren ist“, betont Anette Eckstein, Mitglied des GEW-Kreisvorstands. Niemand sei mit der jetzigen Situation zufrieden. Der Unterricht sei zurzeit auf die Wissensvermittlung reduziert, eine Sozialisierung der Schüler über direkte Kontakte zu den Lehren und den Klassenkameraden finde nicht statt, beklagt Norbert Asal, GEW-Mitglied und Schulleiter der Montfort-Realschule in Zell. Der Vater dreier schulpflichtiger Kinder und Ehemann einer Frau, die im Home-Office arbeiten muss, kann die Sorgen und Nöte der Eltern nur allzu gut nachvollziehen, erlebt er diese doch am eigenen Leib.

Seit Montag fährt der Regelschulbetrieb nun in einem rollierenden System schrittweise wieder hoch. Dieses sieht so aus, dass die Kinder im wöchentlichen Wechsel an die Schule kommen – eine Woche die Erst- und Drittklässler, eine Woche die Zweit- und Viertklässler.

Der Fernunterricht soll dabei mit dem Präsenzunterricht verzahnt werden, wie es in einer Mitteilung des Landeskultusministeriums heißt. Der Turnus ist immer eine Woche Unterricht an der Schule und dann wieder eine Woche Fernlernen von Zuhause aus.

Dies bedeute einen zusätzlichen Aufwand und Belastung für die Lehrer, die oftmals eine Klasse direkt, eine andere digital sowie zusätzlich vertretungsweise Schüler anderer Lehrer unterrichten müssten. Denn einige Kollegen gehörten zur Risikogruppe und seien für den Präsenzunterricht freigestellt worden, gibt Bernhard Wehrle, GEW- Vorstandsmitglied und Vertrauensperson für Schwerbehinderte am Schulamt Lörrach, zu bedenken.

Für den anlaufenden Schulbetrieb wünscht sich die Gewerkschaft ein klares, zuverlässiges Gesundheitskonzept sowie regelmäßige Tests für Lehrpersonen, da sie einer hohen Viruslast ausgesetzt sind. Dabei ist es laut Hanke wichtig, den Schulen aufgrund ihrer Räumlichkeiten und Klassengrößen so viel Spielraum bei der Umsetzung der Abstandsregel wie möglich zuzugestehen. In diesem Punkt habe das Kultusministerium den Schuleinrichtungen im Land den nötigen Handlungsrahmen eingeräumt.

Obwohl der Fernunterricht wegen der Doppelbelastung von Kinderbetreuung und Home-Office nicht geschätzt werde, seien vor allem die jungen Lehrkräfte gut auf die digitalen Lernformen vorbereitet, meint Asal. Allerdings fehlten vielerorts noch die nötigen Glasfaserkabel-Anschlüsse für den hohen Datentransfer, der beim Fernunterricht zur Auslastung im Netz sorge. Zudem würde es an Schulen oft an digitaler Ausstattung mangeln: „Viele Lehrer arbeiten von ihren privaten Endgeräten aus und müssen diese selber datenschutzkonform für das digitale Lehren einrichten.“

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