Kreis Lörrach Soziale Fragen verschärfen sich

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Der neu gewählte Vorstand (v.l.): Michael Schröder, Cindy Jäkel, Hannelore Nuß, Christel Campagna, Karl Argast, Rudi Steck, Klaus Weber (es fehlen Jacqueline Dumont, Claudia Kohleiss-Rottmann, Bernd Ilsen) Foto: zVg

Arbeit: AWO-Delegiertenversammlung

Kreis Lörrach. Über drei turbulente Jahre mit Sorgen hinsichtlich der finanziellen und personellen Situationen berichtete die Kreisvorsitzende Hannelore Nuß bei der Delegiertenversammlung des AWO-Kreisverbands Lörrach im Maulburger Ratssaal. Die Delegierten der zwölf AWO-Ortsverbände konnten nach langer Pandemiepause wieder in Präsenz begrüßt werden.  

Rückblick

Der 2021 veranstaltete Impulstag für den gesamten Vorstand wurde gut angenommen und zeigt erste Erfolge, aktuell mit der Umsetzung der Auslieferung von „Essen auf Rädern“ in Zusammenarbeit mit dem Mühlehof in Steinen.

Großer Dank ging an alle ehrenamtlichen Mithelfer und Mitarbeiter, an alle Ortsvereine mit den dort Ehrenamtlichen, an Kommunen, Schulen, Behörden, Jobcenter und Ämter sowie an die Vorstandskollegen des Kreisverbands.

Geschäftsführerin Ina Pietschmann stellte die Bilanzen von 2019 bis 2021 vor. Die drei Sozialkaufhäuser in Rheinfelden, Wyhlen und Schopfheim sowie die „AWO kids“ sind die Schwerpunkte des Kreisverbands.

Finanzen

2019 war noch ein „normales“ Jahr, in dem ein leichtes Plus von 6432 Euro erwirtschaftet wurde. In den Coronajahren 2020 und 2021 konnte die AWO nur durch die finanzielle Unterstützung des Staates überleben. 2020 hielt sich das Defizit mit einem Minus von 12 377 Euro in Grenzen, 2021 konnte ein kleiner Ausgleich von 2544 Euro erzielt werden.

Perspektiven

Für 2022 schaut der Kreisverband optimistisch in die Zukunft. „An dem Tag, an dem die Maskenpflicht fiel, lief alles wieder wie früher“, freute sich Pietschmann. „Vorausgesetzt, die zu erwartenden Pandemiemaßnahmen ab der kalten Jahreszeit knebeln die Geschäfte und Schulen nicht zu sehr.“ Vor allem die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen ist ein Schwerpunkt der Sozialkaufhäuser, welcher weiter ausgebaut werden soll.

Grundsätzliches

 Bevor es zur Wahl kam, erinnerte Nuß an die Wichtigkeit der AWO-Arbeit für die Gesellschaft und dass sich die AWO großen Herausforderungen stellen müsse und werde. „Der soziale Gerechtigkeitsgedanke wird sich wohl spalten und das kann Auswirkungen auf uns und unsere nachfolgenden Generationen haben“, so Nuß, die sich darüber Sorgen macht.

Die politischen und sozialen Folgen der Pandemie, der Kriege und des Klimawandels belasten Europa und Deutschland mit Problemen und erfordert umsichtiges Handeln. „Es gibt viele offene Fragen ohne erkennbare Lösungen, etwa bei der Kinderbetreuung, Kindergrundsicherung, der Unterstützung von schwach gestellten Menschen, bedarfsgerechtem und vor allem bezahlbarem Wohnraum, der angemessenen Entlohnung unverzichtbarer Berufe, bei Teilhabe, Integration, Pflege im Alter und und und“, so Nuß. Und: „Es wird, und das spüren nicht nur wir, nicht leichter, Leute zu finden, die sich zuverlässig engagieren wollen.

Wahl

Der einstimmig gewählte Vorstand blieb fast unverändert, Cindy Jäkel aus Hausen übernahm das Beisitzeramt vom Vorsitzenden des AWO-Ortsvereins Hausen Friedrich Jäkel.     www.awo-loerrach.de

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