Kreis Lörrach Standortsicherheit ist wichtiger Faktor

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Das Nahwärmenetz in Rheinfelden hat Vorbildcharakter.Archivfoto: Ulf Körbs Quelle: Unbekannt

Wärmeplanung: CDU-Kreistagsfraktion rückt Energiepolitik in den Fokus

Kreis Lörrach. Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist die Energiepolitik in den Fokus gerückt. Die flächendeckende Wärmeplanung im Landkreis Lörrach wird nun zu einem wichtigen Instrument für Standortsicherheit, wie aus einer Mitteilung der CDU-Fraktion im Kreistag hervorgeht.

Jüngst haben sich die Kreisräte in Rheinfelden bei Energiedienst und Evonik ein Bild vom Stand der Abwärmenutzung gemacht und erhielten „einen weit umfassenderen Einblick“ bereits umsetzbarer Bausteine klimaneutraler und standortsichernder kommunaler Energiepolitik, heißt es in der Mitteilung weiter.

Solarstrom speist Ladesäulen

Empfangen wurde die Fraktion von Klaus Nerz und Stefan Schlachter unter dem neuen Solardach. Naturenergie als Anbieter von E-Mobilität im Landkreis demonstriere, wie attraktiv ein überdachter Parkplatz mit Solardach sein kann. „Ganz perfekt speist hier der auf dem Dach gewonnene Strom die E-Tanksäulen auf dem Parkplatz und sorgt auf diese Weise für eine maximale Ausnutzung der eingefangenen Sonnenenergie“, schreibt die CDU.

Die Anlage ist Teil eines vom Umweltministerium geförderten Leuchtturmprojekts. Ziel ist es, diese Anlagen als Standardprodukt für große Wohnanlagen, für kommunale Parkflächen und Autohäuser zu etablieren. Die Solarhaut selbst sei durchaus wirtschaftlich zu betreiben, meinte Nerz.

Die Fraktion nehme die Überzeugung mit, dass bei rechtzeitiger und guter Planung das Solardach wirtschaftlich und ökologisch höchst effizient sein kann. Sie betrachtet das als wichtige Erkenntnis für den Landkreis als Eigentümer zahlreicher Parkflächen bei den Schulen. Auch dies könne ein kleiner Baustein der neu angestoßenen Energiepolitik im Landkreis sein, welcher Vorbildwirkung erzeugt.

Bei Evonik war die Abwärmeauskopplungsanlage Thema: Zentraler Baustein für die laufende flächendeckende Wärmeplanung im gesamten Landkreis ist die Nutzung von industrieller Abwärme. Erste Ergebnisse dieses Planungsprozesses wurden bereits im Kreis vorgestellt und zeigen laut CDU, dass jeweils individuell für einzelne Gemeinden oder Quartiere die optimale Wärmenutzung errechnet und berechnet werden soll.

Prozesswärme sinnvoll nutzen

Indes: Neue Leitungen für ein Wärmenetz seien teuer und lohnten sich nur, wenn viele Anschlussnehmer bald ihre Heizung ersetzen müssen oder eben in einem Neubauquartier, erklärt die CDU. In Rheinfelden zeige sich, dass die bisher von Evonik in den Rhein abgeleitete Prozesswärme sinnvoll in einem Wärmenetz eingesetzt werden könne. 10 000 Wohnungen könnten beheizt oder mit Warmwasser versorgt werden.

Für eine zügige Realisierung weiterer Vorhaben brauche es ein professionelles Projektmanagement – so könne die jetzt noch wichtigere kurze Bauzeit erreicht werden, erklärt die Fraktion. Wichtig sei auch die Koordination aller nach der Wärmeplanung empfohlenen Einzelprojekte. Diese sollten wenn möglich parallel verwirklicht werden.

Zudem müssten die Standorte für Wärmenetze optimiert werden. Darüber hinaus dürften Teilprojekte nicht mehr allein nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis betrachtet werden, sondern nach den Kosten für das eingesparte Kohlendioxid und dem Wert für Standortsicherheit, erklärt die CDU.

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