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Kreis Lörrach Startschuss für den Rohbau

Michael Werndorff

Zentralklinikum: Arbeiten liegen im Zeitplan / Rohbau soll im Mai 2023 stehen

Kreis Lörrach - Noch 1323 Tage bis zur Inbetriebnahme des Zentralklinikums: So lautete die Botschaft von Projektleiter Thorsten Stolpe, der in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Bauausschusses Zentralklinikum den Stand der Planungen präsentierte. Kurz nach Erteilung der Baugenehmigung können die Rohbauarbeiten für das Zentralklinikum Lörrach bereits Ende Mai starten.

Es sei die größte Baugenehmigung, welche die Stadt Lörrach jemals erteilen durfte, sagte SPD-Kreisrat und OB Jörg Lutz. Und weiter: Das Projekt stehe jedenfalls unter einem guten Stern.

Im Zentralklinikum, das im Lörracher Entenbad angesiedelt ist, entstehen mehr als 2500 Räume auf einer 89 000 Quadratmeter großen Bruttogeschossfläche mit hochtechnisierten und spezialisierten Funktionsbereichen. So komme es teilweise zu konkurrierenden Anforderungen an Arbeits-, Gesundheits- Brand-, Umwelt- und Lärmschutz, die wiederum konträr zu organisatorischen und betrieblichen Zwängen sowie zeitlichen und finanziellen Vorhaben stünden, beschrieb Stolpe die Herausforderungen.

Dynamische Baupreise

Zudem wurden Erfahrungen unter anderem aus den vergangenen zwölf Monaten des Pandemiemanagements gemeinsam mit dem Gesundheitsamt erörtert und in ein bauliches und organisatorisches „Corona Update“ integriert, berichtete der Projektleiter. Derweil gebe es aber insbesondere im Gesundheitswesen noch keine konkreten Handlungsanweisungen.

Stolpe thematisierte auch das Budget und die Baupreisentwicklung: Unter Berücksichtigung des Baupreisindexes beläuft sich das aktuelle Budget auf rund 333 Millionen Euro. „Diese Zahl wird sich noch verändern“, erklärte Stolpe.

Kein Generalunternehmer

Kein Generalunternehmer: Angesichts eines Marktes, der nur wenige Unternehmen mit Kompetenz für die schlüsselfertige Erstellung eines Großprojektes wie das Lörracher Zentralklinikum bietet, war das Risiko, einen geeigneten Generalunternehmer zu finden, als zu groß eingestuft worden. So hatten sich die Kreiskliniken mit dem Kreistag dafür entschieden, die mehreren hundert Bauaufträge, die bis zur Fertigstellung des Großprojekts ausgeführt werden müssen, als Einzelvergaben auszuschreiben.

Im Rahmen eines mehrstufigen Verhandlungsverfahrens ist das international agierende Unternehmen Züblin AG für die Ausführung des Rohbaus zum Zug gekommen. Die Firma biete ein umfassendes Leistungsspektrum für alle baurelevanten Aufgaben, erklärte Carsten Brosch, technischer Bereichsleiter aus Freiburg. Er stellte das Unternehmen und Projekte vor. So hat Züblin unter anderem den Smart Green Tower in Freiburg erstellt, den Katzenbergtunnel gebaut und das Bettenhochhaus der Charité Berlin saniert.

Die vorbereitenden Erdarbeiten auf dem Campusgelände werden vom Erdbauunternehmen Joos pünktlich beendet, und somit könne die Baustelle termingerecht an das Rohbauunternehmen übergeben werden, sagte Stolpe. Derweil wurden schon Wände und Decken der Versorgungszentrale bis zum Erdgeschoss betoniert. „Die Arbeiten am Rohbau beginnen absolut im Zeitplan Ende Mai. Sie werden bis voraussichtlich Mai 2023 andauern – und damit einige Monate früher beendet sein als erwartet.“

In Spitzenzeiten werden bis zu 100 Mitarbeiter auf der Baustelle tätig sein und bis zur Fertigstellung des Rohbaus rund 54 000 Kubikmeter Beton und 9000 Tonnen Betonstahl verbauen. Mit rund 43 Millionen Euro sollen die Kosten deutlich innerhalb des geplanten Baukostenbudgets bleiben, hieß es von Klinikseite.

Schutzkonzept

Mit Blick auf Covid-19 wird laut Oberbauleiter Simon Lother auf der Großbaustelle ein Schutzkonzept implementiert, mit dem man bereits gut durch die Pandemie gekommen sei. Unter dem Motto „zusammen arbeiten, zusammen wohnen“, werde in festen Teams gearbeitet und gewohnt. Fremdkontakte sollen minimiert werden.

Neben einem Testangebot gelten die Hygieneregeln. Zudem werde ein Quarantänecontainer für den Krankheitsfall vorgehalten, der mit eigener Küche und Sanitärbereich autark sei. Überdies werde es eine Zutrittskontrolle zur Kontaktnachverfolgung geben.

Stimmen der Fraktionen

Der Sachstandsbericht und die Planungen des Bauunternehmens erntete im Gremium viel Lob. „Der Bericht ist beeindruckend“, befand Ulrich May (FW). Mit der Vergabe der Baugenehmigung sei ein weiterer Meilenstein erreicht worden. Mit der Rohbauvergabe habe man nicht nur ein sehr gutes Ergebnis erreicht, sondern obendrein eine beschleunigten Ausführung.

Auf die Frage von Klaus Eberhardt (SPD), wie die Öffentlichkeitsarbeit aussehen werde, sagte Stolpe, dass es Infoveranstaltungen für Interessierte geben werde. Zudem soll eine Baustellen-Webcam installiert werden.

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