Moderator Matthias Zeller vom SWR regte an, dass sich die Diskussion an diesem Abend nicht nur auf die Stolpersteine fokussieren sollte, da es grundsätzlich um die Frage ging: Was darf nicht vergessen werden? Trotzdem nahm das Thema breiten Raum ein. Während Andreas Meckel, Gründungsmitglied der Freiburger Initiativgruppe Stolpersteine, voll und ganz hinter dem Projekt steht, sieht Museumsleiter Markus Moehring die Idee kritischer. Nicht nur weil Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, festgestellt hatte, dass dadurch die Opfer ein zweites Mal mit Füßen getreten würden. Es sei für ihn auch zunehmend ein Problem, dass Demnig als Künstler die alleinigen Rechte an dem Projekt habe, sagte Moehring: „Erinnern sollte nicht monopolisiert werden.“
Um das Erinnern wach zu halten, brauche es etwas, das nicht aus einer Beliebigkeit heraus entstehe, das sei schon angesichts der hohen Opferzahlen geboten. Moehring schlug einen Rundgang vor, an dem an verschiedenen Stellen differenziert über einzelne Aspekte des Themas informiert wird und einen zentralen Gedenkort, „an dem Dinge passieren müssen“, wie Veranstaltungen, Gedenkfeiern oder Ähnliches, was die Menschen zusammenbringe.
Rabbiner Moshe Flomenmann warnte davor, Gedenken und Funktion zu kombinieren. Man habe in Lörrach doch eine lebendige jüdische Gemeinde vor Ort, wo man hingehen könne und wo auch jüdisches Leben der Gegenwart vermittelt werde. Aber das erfordere aktives Handeln, indem man hingeht.