Kreis Lörrach Stress, Ärger und Aggressionen

(ov/wer)
Bei der Telefonseelsorge Lörrach-Waldshut haben im vergangenen Jahr rund 6850 Menschen Rat gesucht. Foto: Archiv

Telefonseelsorge Lörrach-Waldshut zieht Bilanz. Seelisches Befinden rückt in Mittelpunkt.

Kreis Lörrach - Die Telefonseelsorge Lörrach-Waldshut unterstützt mit ihrer Arbeit Menschen in Krisensituationen. Sie sucht dafür auch immer wieder Personen, die sich ehrenamtlich am Telefon engagieren oder ihre Arbeit finanziell unterstützen wollen.

Die Telefonseelsorge ist ein verlässlicher Ansprechpartner für Menschen in Not- und Krisensituationen. Mehr als 40 ehrenamtliche Mitarbeiter begegnen mit Empathie und Kompetenz den persönlichen Sorgen und Nöten von hilfesuchenden Menschen und entwickeln gemeinsam mit den Betroffenen Lösungswege, heißt es im Jahresbericht.

Ein engagierter Vorstand übernimmt dabei alle Aufgaben, die in anderen Telefonseelsorge-Stellen hauptamtliche Leitungen übernehmen. Damit ist die Telefonseelsorge Lörrach-Waldshut ein besonderes Beispiel für ehrenamtliches Engagement, teilen die Verantwortlichen mit.

Rückblick

Mit rund 6850 Anrufen hat die Anzahl der geführten Seelsorge- und Beratungsgespräche vergangenes Jahr leicht abgenommen, wobei sich die Abgrenzung der Anrufer nach Geschlecht, Lebensform und Alter nur unmerklich verändert hat. Nach wie vor waren fast zwei Drittel der Anrufer Frauen, und ebenfalls so viele leben alleine.

In 27 Prozent der Fälle dauerten die Gespräche zwischen 15 und 30 Minuten, die mittlere Gesprächsdauer betrug etwa 28 Minuten. „Das spricht dafür, dass unsere Mitarbeiter als kompetente Gesprächspartner geschätzt werden“, wird Vorsitzender Siegfried Isele zitiert.

Die Auswertung der Gespräche nach Themenbereichen zeige eine deutliche Verschiebung von der Kategorie „Soziales Netz“ zu „Seelisches Befinden“. Insbesondere seien depressive Verstim- mungen sowie Stress, Ärger und Aggression sehr viel häufiger genannt worden als im Vorjahr. Suizidale Absichten seien nur selten geäußert worden.

Ausbildung

Jeder Interessierte, der die Arbeit am Telefon aufnehmen möchte, durchläuft eine einjährige Ausbildung. In etwa 160 Stunden werden unter anderem die Grundlagen der Gesprächsführung, Umgang mit Konflikten sowie die Bewältigung von Krisensituationen eindringlich behandelt. Auch Fachthemen wie Selbstmordgedanken, Depression, Partnerschaftskonflikte, Drogen, psychische Erkrankungen und Sterben werden erörtert. Eine Hospitationsphase unter Begleitung von erfahrenen Mentoren führt die neuen Mitarbeiter schließlich zum praktischen Dienst am Telefon.

Bei der Telefonseelsorge beginnt im Frühjahr wieder ein neuer Ausbildungskurs. Dafür werden interessierte Menschen gesucht. Sie sollten gut zuhören können, psychisch stabil und belastbar sein sowie Lebenserfahrung mitbringen. Infos erhalten Interessierte unter Tel. 07672/90 431 oder 07762/39 00.

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