Die großen Lagerflächen sind über zwei Geschosse klar strukturiert und bilden in ihrer baulichen Umsetzung einen wohltuend zurückhaltenden Raum für die heterogene Vielfalt der Sammlung. Büros und Werkstätten bieten optimale Bedingungen für konservatorische und archivalische Arbeiten. Farbakzente werden gesetzt, wo sie möglich und sinnvoll sind, wie zum Beispiel in den Treppenhäusern. „Ein überhöhter Werkstattraum sowie wenige, präzise gesetzte und sehr sorgfältig detaillierte Öffnungen verleihen dem großen, monolithischen Baukörper skulpturale Prägnanz“, urteilen die Juroren. Und: „Die Messlatte für zukünftige Gewerbebauten ist gesetzt.“
Eine lange Odyssee
Der frühere Museumsleiter Markus Moehring bringt es auf den Punkt: „Für das Dreiländermuseum geht mit der Einweihung des Museumsdepots eine 140 Jahre dauernde Odyssee endlich zu Ende.“ Seit ihrer Gründung 1882 war die Sammlung an zahlreichen Orten untergebracht - oft wenig professionell und schlecht zugänglich.
„Auf Dauer gesichert ist mit dem Bau die europaweit einzigartige Dreiländersammlung. Sie ermöglicht einen konsequent grenzüberschreitenden Blick auf Geschichte, Kultur und Identität einer europäischen Region: den Oberrhein mit seinen Teilregionen Baden, Elsass und Nordwestschweiz“, betont die Stadt Lörrach. Bei allen Angeboten gehe es darum, den Nachbarn zu begegnen und sie auch aufgrund ihrer historischen Prägung besser zu verstehen. Das Depot in der Nachbarschaft der Gustav-Winkler-Siedlung werde künftig „ein Stück kulturelles Erbe bewahren“, unterstreicht Oberbürgermeister Lutz. Für das Gesamtprojekt wurden zuletzt Kosten von 6,16 Millionen Euro errechnet. 250 000 Euro trägt der Museumsverein, 1,7 Millionen Euro kommen aus Interreg-Mitteln. Entstandene Mehrkosten werden laut Mitteilung der Stadt durch eine zweckgebundene Spende der Netzwerkpartner Oberrhein in Höhe von 200 000 Euro für die zusätzliche Lagertechnik finanziert.