TGV fährt über Straßburg

Regio. Die TGV-Verbindung Freiburg – Paris über Müllheim – Mulhouse wird zum kommenden Fahrplanwechsel am 9. Dezember wegen zu geringer Nachfrage eingestellt.

Was zunächst nur als Idee kursierte, wird ab den Winterfahrplan Wirklichkeit. Seit dem Sommer 2013 wurde die TGV-Verbindung sechsmal in der Woche über die eingleisige grenzüberschreitende Strecke Neuenburg und Mulhouse bedient. Durch den zusätzlichen Halt in Müllheim hatte sich die französische SNCF höhere Fahrgastzahlen erhofft. Leider war die Nachfrage in der 18 000 Einwohner zählenden Stadt nie sehr groß.

Erschwerend komme hinzu, dass der Abschnitt Mulhouse – Müllheim nur bis 21.15 Uhr mit Fahrdienstleitern besetzt ist. Bei größeren Verspätungen kam es nicht selten vor, dass der TGV aus Paris bereits in Mulhouse endete. Für Reisende nach Deutschland gab es keine Möglichkeit, die Reise fortzusetzen.

Die SNCF verspricht sich durch die neue Führung über Offenburg und Straßburg eine bessere Auslastung auf den DB-Abschnitten. Allein der zukünftige Halt in Offenburg mit seinen rund 60 000 Einwohnern und die Anschlüsse – etwa aus Richtung Konstanz – werden die Fahrgastzahlen deutlich erhöhen, heißt es aus Expertenkreisen.

In drei Stunden nach Paris

Weil der TGV von Straßburg bis Paris Est die Hochgeschwindigkeitsstrecke befährt, verringert sich die Gesamtfahrzeit von Freiburg nach Paris erheblich. Benötigte der Schnellbahnzug von Freiburg über Mulhouse – Belfort – Dijon fast vier Stunden bis Paris Gare de Lyon, schafft der TGV die Strecke Freiburg – Straßburg – Paris Ost künftig in etwas mehr als drei Stunden. Von Paris Ost können Fahrgäste mit Ziel Brüssel und London den Bahnhof Paris Nord über einen 800 Meter langen Fußweg erreichen, und sind bereits um 12 Uhr mit dem Eurostar in London.