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Die Oberbadische

Kultur: Schwarzwald-Institut will Baukultur und Handwerk des Schwarzwalds erhalten und transformieren

Regio. Die Naturparke Südschwarzwald und Schwarzwald Mitte/Nord arbeiten in einer rund 20-köpfigen Projektgruppe fachkundiger Experten intensiv am Gründungskonzept des Schwarzwald-Instituts, wie es in einer Mitteilung heißt. Es soll als Plattform für eine zukunftsorientierte Baukultur im Schwarzwald dienen, alle Akteure vernetzen, Wissen sichern, dokumentieren und weitergeben sowie die Identität der Region und ihrer Bewohner stärken.

Auf keiner Postkarte aus dem Schwarzwald darf er fehlen: Egal ob Schinkenproduzent, Hotel oder SWR-Fernsehserie – sie werben alle mit dem Schwarzwaldhof, dem traditionellen Wohnstallhaus mit dem weit herab gezogenen Walmdach. Die Baukultur des Schwarzwaldes verleiht der Region zwischen Pforzheim und Basel ein unverwechselbares Gesicht.

Nicht nur die Form ist typisch

Schwarzwaldwaldtypisch ist nicht nur die Form, die sich an Klima und Lage angepasst hat, sondern auch die Materialien und Rohstoffe wie Holz sowie das Wissen und die Handlungskompetenz, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat.

„Die Schwarzwälder haben kluge Formen und Techniken entwickelt. Es geht darum, dieses Wissen zu erhalten und weiterzugeben“, sagt Kerstin Gothe, Professorin für Regionalplanung und Bauen im Ländlichen Raum am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). „Vieles an den Schwarzwaldhöfen ist auf eine faszinierende Weise energetisch effizient, da können wir von den Vorfahren lernen. Manches andere lässt sich energetisch gut ertüchtigen – bei Erhalt der äußeren Gestalt.“

Das Schwarzwald-Institut soll eine Plattform für Akteure aus Bautechnologie, Handwerk, Planung, Landschaftsarchitektur und Architektur, Kultur und Tourismus sein. Vorbild ist die Region Vorarlberg, wo sich eine viel beachtete Architektur entwickelt hat.

Schwarzwald-Institut soll Impulse setzen

Zudem hat sich mit dem Werkraum Bregenzerwald eine Kooperation von Handwerkern gebildet, die ihre Mitglieder in den Bereichen Produkt- und Designinnovation, Aus- und Weiterbildung sowie Baukultur unterstützt. Die Kunsthistorikerin Renate Breuß war Leiterin des Werkraums und begleitet den Gründungsprozess des Schwarzwald-Instituts. „Das Handwerk verfügt über breites Wissen und Problemlösungskompetenzen. Die gilt es zu erhalten und in die Zukunft zu transformieren, und zwar interdisziplinär, zusammen mit Designern, Architekten, Vertretern der Kreativwirtschaft und Kommunikationsspezialisten. Das Schwarzwald-Institut soll hier Impulse setzen und die Akteure in Austausch bringen“, wird sie zitiert.

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