Kreis Lörrach Trotz Pandemie Herz für Jugend

Peter Ade
Große Freizeitvergnügen wird es diesen Sommer nicht geben. Trotzdem will der SAK alles daran setzen, der Jugend eine unbeschwerte Zeit zu ermöglichen. Foto: Peter Ade

Jugendhilfeausschuss: Planungssicherheit für Veranstalter / SAK hält an Freizeitangeboten fest

Kreis Lörrach - Kinder und Jugendliche litten und leiden in besonderem Maße unter den Folgen des Lockdowns. Reihenweise wurden in den letzten Monaten Veranstaltungen und Freizeiten abgesagt. Betroffen waren auf Kreisebene auch die geplanten Events des Sozialen Arbeitskreises (SAK).

„Die Folgen der Pandemie sind nicht zu übersehen“, erklärte SAK-Bereichsleiter Eric Binz im Jugendhilfeausschuss des Kreistags (wir berichteten). Er verwies unter anderem auf zurückgezogen lebende Familien, deren Lebenssituation mitunter sehr schwierig sei. In Binz‘ Bericht heißt es: „Kinder und Jugendliche hatten monatelang kaum Kontakt zu Gleichaltrigen und waren kaum erreichbar.“

Acht Familien beteiligten sich 2020 an den speziell angebotenen Familienfreizeiten. Die Mädchenfreizeit hatte 28 Meldungen, etwa ein Drittel davon Mädchen mit Migrationshintergrund. 43 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren nahmen an einer Jugendfreizeit teil, die der SAK seit 2019 im Auftrag des Landkreises organisiert.

Aufgrund der allgemein prekären finanziellen Lage hat der Kreis allerdings für 2021 eine Förderung gestrichen. Trotzdem, so Binz, werde sich der SAK bemühen, etwas auf die Beine zu stellen und dabei die Finanzierung zu überbrücken.

Der Bereichsleiter bestätigte, dass eine Mädchenfreizeit bereits ausgeschrieben ist. Bis jetzt lägen 18 Anmeldungen vor. „Ich bin zuversichtlich, dass sich dank Spenden auch eine Familienfreizeit wieder auf den Weg bringen lässt“, erklärte Binz.

Sprecher aller Fraktionen begrüßten das Engagement des SAK in schwieriger Zeit. „Es herrscht große Verunsicherung“, sagte Gabriele Weber (SPD) zur allgemeinen Situation. Bernhard Escher (CDU) schlug vor, „einen angemessenen Kreiszuschuss“ ins Auge zu fassen.

Unabhängig von dieser Sachlage beschloss der Jugendhilfeausschuss einstimmig, im laufenden Jahr Ferienfreizeiten mit Übernachtung statt – wie bisher - mit 2,50 nunmehr mit fünf Euro pro Tag und Teilnehmer zu bezuschussen. Mit der Erhöhung soll sichergestellt werden, dass für Sommer geplante Freizeiten tatsächlich unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften stattfinden und auch im Herbst angeboten werden können.

„Kinder und Jugendliche leiden ganz besonders unter den Folgen der Pandemie und haben sich solche Freizeiten zur unbeschwerten Begegnung mit Gleichaltrigen verdient“, heißt es in einem von Jonas Hoffmann unterzeichneten Antrag der SPD-Fraktion auf zeitlich befristete Verdoppelung des Zuschusses.

Landrätin Marion Dammann unterstützte den Antrag vollinhaltlich und traf eine Eilentscheidung, damit Veranstalter absolute Planungssicherheit haben. Im Jugendförderprogramm stehen 172 000 Euro zur Verfügung. Die aktuelle Situation: Von Januar bis Juni 2021 konnten aufgrund der Corona-Lage keine Freizeiten stattfinden. Deshalb wurden auch keine Fördermittel abgerufen. Das Kreisjugendreferat glaubt zwar nicht an zusätzliche Freizeiten in diesem Sommer, da hierfür die Zeit zur Organisation wohl zu knapp sei. Eventuell könne es aber zusätzliche Angebote im Herbst geben, erklärte Kreissozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella.

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