Turbulente Zeiten meistern

Etwa 150 Landfrauen aus dem Kreis Lörrach haben sich am Dienstag zu ihrem jährlich stattfindenden Landfrauentag getroffen. Grußworte von Binzens Bürgermeister Andreas Schneucker und Michael Kauffmann, Leiter des Dezernats Ländlicher Raum beim Landratsamt Lörrach, sowie geselliges Beisammensein standen auf der Agenda. Der Höhepunkt des Nachmittags war der Vortrag von Thomas Drach. Er erläuterte, wie man in turbulenten Zeiten „Fit im Kopf“ bleibt.

Von Christoph Schennen

Kreis Lörrach. Ehe Drach sein Gedächtnistraining begann, referierten Schneucker und Kauffmann über die Situation der Landwirtschaft in der Regio. Der Umbruch in diesem Sektor ging an den bäuerlichen Familien nicht vorbei, sagte Binzens Verwaltungschef. „Sie müssen sich an die veränderten Bedingungen anpassen, um ihre Existenz zu sichern.“

Schneucker bezeichnete die Landfrauen als „Seele des Betriebs“, die einen hohen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens leisten würden. „Werte wie Fürsorge oder Gastfreundschaft sind aufgrund ihres Engagements mit den Landfrauen verbunden“, lobte er das Wirken der Frauen.

Michael Kauffmann sagte, die Landwirtschaft müsse sich mit Themen wie Trinkwasser- und Klimaschutz, „Fridays for Future“ oder das Volksbegehren „Artenschutz“ auseinandersetzen. Letzteres mute der konventionellen Landwirtschaft hohe Auflagen zu (zum Beispiel bis zu 50 Prozent weniger chemisch-synthetische Pestizide bis 2030). Im Hauptvortrag des Nachmittags zeigte Thomas Drach dann auf, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um seine Gedächtnisleistung zu verbessern.

Gute Stimmung steigert Gehirnleistung

Die Gehirnleistung werde auch durch äußere Faktoren beeinflusst, erklärte Drach. Eine gute Stimmung zähle dazu. Um das zu beweisen, animierte Drach die Landfrauen zum Mitklatschen und zum Trampeln mit den Füßen. Anschließend verdeutlichte er, wie man mithilfe von Bildern seine Gedächtnisleistung steigern kann. Eine Zahl verband er dabei jeweils mit einem Symbol; die „1“ wurde zu einer Kerze, die „2“ zu einem Schwan, die „7“ zu einer Fahne et cetera. Die Frauen konnten sich dann, als Drach die Zahlen aufrief, sehr gut an die dazugehörigen Bilder erinnern – auch weil sie sich vorher entspannt hatten.

Ein großes Problem sei Angst. Sie sei lebensrettend, aber sie verursache auch Blockaden. „Angst müssen Sie daher managen können“, stellte Drach fest. „Alles, was Sie nicht lieben, verändern Sie, oder lassen Sie es los“, riet der „Fitmacher“ vom Bodensee. „Liebe es, verändere es oder lasse es los“ laute das Motto.

Im Anschluss an den Vortrag blickte Ingrid Reisel auf die Aktivitäten der Ortsverbände zurück, Susi Engler informierte über den Bäuerinnen Infotreff. Diese dienen dazu, die noch in der Landwirtschaft aktiven Frauen zu vernetzen. Auch gemeinsame Fortbildungen werden durchgeführt.