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Kreis Lörrach Unnötige Kontakte ins Elsass vermeiden

Die Oberbadische

Region Grand Est ist Risikogebiet / Dritte COVID19-Erkrankung im Landkreis Lörrach bestätigt

Kreis Lörrach - Das Robert-Koch-Institut hat heute die Region Grand Est (Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne) ebenfalls zum Risikogebiet erklärt. Damit gilt auch für Rückkehrer aus diesen Gebieten, dass sie sich bei grippeähnlichen Symptomen telefonisch mit dem Hausarzt in Verbindung setzen sollten, wie das Landratsamt Lörrach mitteilt.

Dritter Fall im Landkreis

Ebenfalls heute wurde ein dritter Fall einer COVID19-Erkrankung im Landkreis Lörrach bestätigt. Der Patient hatte beruflich Kontakt zu einem seit gestern bekannten bestätigten Fall in der Schweiz. Die betroffene Person zeigt seit dem 7. März Erkältungssymptome, befindet sich aber in einem stabilen und fieberfreien Zustand. Enge Kontaktpersonen finden sich im beruflichen Umfeld in der Schweiz und in der Familie. Das Gesundheitsamt hat für die fünfköpfige Familie häusliche Quarantäne angeordnet.

Der erste Fall im Landkreis Lörrach hingegen, der am 3. März bekannt wurde, gilt als nahezu genesen und wird nach letzten Tests in Kürze aus der Quarantäne entlassen.

Arbeiten von zuhause

„Weiterhin ist die Strategie, eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Wir empfehlen daher den Landkreiseinwohnern eindringlich, alle Besuche, Fahrten und nicht notwendigen Kontakte in die Region Grand Est sowie in alle anderen Risikogebiete nach Möglichkeit zu unterlassen“, lässt sich Michael Laßmann, Gesundheitsdezernent im Landkreis Lörrach, mit Blick auf das neue Risikogebiet in der Nachbarschaft in einer Mitteilung zitieren.

Weiter empfiehlt das Gesundheitsamt des Landkreises allen Personen, die in die Region Grand Est zur Arbeit pendeln, entsprechend der Empfehlung für Reiserückkehrer aus Risikogebieten zunächst nach Möglichkeit 14 Tage zu Hause zu bleiben. Die Entscheidung obliegt jedoch dem jeweiligen Arbeitgeber. Für sich hat das Landratsamt als Arbeitgeber bereits gestern entschieden, seine betroffenen Mitarbeiter aus dem Elsass zunächst nicht zur Arbeit kommen und nach Möglichkeit Homeoffice machen zu lassen.

Auch Freie Evangelische Schule in Lörrach bittet Schüler und Lehrer aus dem Elsass zuhause zu bleiben. Die Schüler von vier Realschulklassen der Freien Evangelischen Schule und deren Geschwister müssen ebenfalls zuhause bleiben. Grund ist ein Corona-Verdachtsfall bei einem Lehrer, bei dem das Ergebnis noch aussteht. Die betroffenen Schüler erhalten über eine digitale Plattform Materialien, damit sie zuhause selbst lernen können.

DHBW stellt bei trinationalen Studiengängen auf Online-Vorlesungen um

Auch die Duale Hochschule (DHBW) reagierte umgehend auf die Neueinstufung des RKI mit dem Pausieren des Präsenz-Studienbetriebes in den beiden trinationalen Studiengängen Mechatronik Trinational und International Business Management Trinational.  Hintergrund ist, dass beide Studiengänge zu je einem Drittel in Lörrach, Mulhouse und Muttenz durchgeführt werden und sich somit Lehrende wie Studierende in den letzten Wochen länger und regelmäßig im Risikogebiet aufgehalten haben.  Vorlesungen und Seminare in beiden Studiengängen werden nach Möglichkeit durch virtuelle Lehrangebote und Online-Vorlesungen ersetzt.

Keine Großveranstaltungen

Für Veranstaltungen im Landkreis hält das Landratsamt weiter an seiner Empfehlung vom 4. März fest: Bis zu einer Größe von 200 Personen liegt die Risikobewertung in der Eigenverantwortung des Veranstalters. Es gilt zudem die allgemeine Empfehlung an die Bevölkerung, Menschenansammlungen zu meiden.

Ab 200 bis 1000 Personen gelten die „Allgemeinen Prinzipien der Risikoeinschätzung und Handlungsempfehlung für Großveranstaltungen“, welche die Bundesregierung zur Verfügung gestellt hat. Der Veranstalter muss sich in diesen Fällen an die jeweilige Ortspolizeibehörde wenden, die auf der Grundlage der jeweiligen Risikobewertung über die Durchführung der Veranstaltung entscheidet.

Einschätzung bestätigt

Die Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums hat noch einmal die Einschätzung des Landratsamts bestätigt, dass Veranstaltungen ab 1000 Personen aktuell nicht durchführbar sind, heißt es weiter.

Behördengänge vermeiden

Das Landratsamt empfiehlt darüber hinaus auch, Behördengänge zu vermeiden und, wenn möglich, per Telefon oder E-Mail Kontakt mit den Mitarbeitern aufzunehmen.

Seit Dienstag ist für Landkreiseinwohner ein Bürgertelefon für Fragen zu Corona-Verdachtsfällen und zur COVID19-Erkrankung geschaltet (wir berichteten). Darüber hinaus wurde nun eine zentrale Abstrichstelle eingerichtet (siehe unten stehender Bericht).

Aufgrund der derzeitigen Situation hat das Landratsamt bereits vor mehreren Wochen eine dezernatsübergreifende Steuerungsgruppe gemeinsam mit den Kliniken eingerichtet. Ein Austausch mit den Rettungsdiensten, der Feuerwehr, der Polizei sowie den weiteren Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zum aktuellen Geschehen hat ebenfalls stattgefunden.

Mit Behörden in Kontakt

„Die allgemeine Lage sowie die Situation im grenznahen Raum ändern sich gerade laufend. Wir stehen mit den beteiligten Behörden in Kontakt. Die Situation wird von uns nach Maßgabe der Ereignisse permanent neu bewertet, und die Maßnahmen werden falls erforderlich angepasst“, erläutert Landrätin Marion Dammann.

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