^ Kreis Lörrach: Unschätzbarer Dienst der Nächstenliebe - Kreis Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Kreis Lörrach Unschätzbarer Dienst der Nächstenliebe

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Zogen Bilanz: Christel Friedrich, Tonio Paßlick und Christa Häfner. Foto: zVg

Festakt: Ambulante Hospizgruppe Dreiländereck feiert 30-jähriges Bestehen

Kreis Lörrach (ip). Lob und ermutigende Wertschätzung prasselten auf Vorstand und Aktive der Ambulanten Hospizgruppe Dreiländereck ein, die am Freitag im Haus der Begegnung in Grenzach ihr 30-jähriges Bestehen feierte.

Mit der Gründung am 10. November 1992 waren Christel Friedrich und zahlreiche frisch ausgebildete Aktive erst die zweite Ambulante Hospizgruppe unter dem Dach der IGSL (Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand) wie der Vorsitzende Tonio Paßlick bei seiner Begrüßung erwähnte.

Inzwischen seien insgesamt 232 Ambulante Hospizgruppen alleine in Baden-Württemberg tätig. Im Kreis Lörrach sind es drei Ambulante Hospizdienste, deren intensiv ausgebildete Ehrenamtliche Sterbende und Trauernde im ganzen Landkreis betreuen.

Gründer ziehen Bilanz

In einem vom aktuellen Vorsitzenden Tonio Paßlick moderierten Podiumsgespräch reflektierten die drei bisherigen Vorsitzenden Visionen, Ziele und bisherige Ergebnisse der gesellschaftlichen Auswirkungen der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe Dreiländereck. Gründerin Christel Friedrich erinnerte sich dabei an ihre Erlebnisse mit Sterbenden und die Begegnung mit Paul Becker, einem der Motoren der Hospizbewegung in Deutschland. Anfänglich noch „Lebensbrücke“ genannt, änderte die mit rund 25 Aktiven und inzwischen 254 Mitgliedern große Gruppe 1997 ihren Namen nach ihrem Gründungsort in „Ambulante Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen um. 2020 erfolgte die Umfirmierung in Ambulante Hospizgruppe Dreiländereck, um den Wirkungsbereich der Gruppe zu verdeutlichen.

Aber immer noch denken Außenstehende bei dem Wort „Hospiz“ an das Haus mit Dach über dem Kopf, also an das Stationäre Hospiz am Buck und selten an die Ambulante Hospizarbeit, monierte Christel Friedrich.

Vision noch nicht erfüllt

Und auch für Christa Häfner, die 2008 den Vorsitz übernahm, zeigte sich traurig darüber, dass ihre Vision einer guten umfassenden Versorgung im Krankenhaus-Bereich immer noch nicht erfüllt sei.

Sie wünsche sich sehr, dass mit der geplanten Palliativstation im Zentralklinikum auch frühzeitig genug die erforderlichen personellen und strukturellen Rahmenbedingungen geplant würden. Bislang fehle es auch an einer onkologischen Station im Kreis, warf Christel Friedrich ein. Beides sei aber Teil der Planung, warf Paßlick als Kreisrat ein. Eine möglichst effiziente und empathisch betriebene Vernetzung aller Hilfsdienste für Menschen in Not sei sein großer Wunsch für die Zukunft. Das Palliativnetz Lörrach übernimmt dabei die ambulante medizinisch-pflegerische Seite, die Ambulante Hospizgruppe die seelisch-psychologische Seite.

Damit würde der ganzen Gesellschaft ein „unschätzbarer Dienst der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit “ geleistet, würdigte Landrätin Marion Dammann die Verdienste der Gruppe. Wie human eine Gesellschaft sei, könne man daran ablesen, wie sie mit ihren Sterbenden umgeht, fügte Bürgermeister Tobias Benz hinzu.

Und IGSL-Vorstandsmitglied Dietmar Osenberg erinnerte sich an die Vorbildsfunktion der Gruppe im Dreiländereck für viele Neugründungen. Er betonte auch die Kreativität, mit der von Anfang an immer wieder vielfältige Angebote für Trauernde geschaffen worden sind.

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