Ja, dort werden sich die Probleme zeigen. Zum Beispiel im Zulassungsverfahren von Maschinen. Die Harmonisierung, von der Unternehmen innerhalb der EU profitieren, wird entfallen. Weiter geht es zum Beispiel um Fragen, wie und welche Chemikalien eingeführt werden dürfen und welche Kennzeichnungspflichten dann in Großbritannien bestehen. Einheitliche EU-Bestimmungen werden nicht mehr gelten.
Sind die Unternehmen im Kammergebiet der IHK hierfür gut aufgestellt?
Ein Großteil der Unternehmen hat sich Gedanken gemacht – so weit es geht, sind sie vorbereitet. Was keiner vorhersagen kann, sind die Folgen für die Logistik. Wie lange die Abfertigung an der Grenze sein wird, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. Und: Bei der Zollabfertigung sind jedenfalls auch die Behörden Frankreichs und die Behörden an den Grenzen gefordert.
Welche Bedeutung hat der Handel mit Großbritannien für die heimischen Unternehmen?
In Sachen Außenhandel rangiert die Region auf Platz 6 und ist nicht zu vernachlässigen. Generell ist der Außenhandel für unsere Region sehr wichtig. Die Exportquote bei den produzierenden Unternehmen beträgt mehr als 50 Prozent.
Welche Branchen sind hier besonders betroffen?
Vor allem die Kfz-Zulieferindustrie, weil in Großbritannien immer noch viele Autos gebaut werden. Aber auch Chemie, Lebensmittel und Medizintechnik.
In der Vergangenheit war die Sorge groß, dass es mit dem Brexit auch zu einem Arbeitsplatzabbau kommen könnte.
Das ist aus aktueller Sicht weniger der Fall. Die größte Herausforderung sind die Bereiche Zoll und Logistik. Klar ist, dass sich unsere Unternehmen an die neuen Bedingungen anpassen müssen und werden. Darin sind sie geübt.