Kreis Lörrach Unterstützung nach der Geburt

Die Oberbadische
Stellten jüngst das Projekt „Babylotsin“ vor (von links): Landrätin Marion Dammann, „Babylotsin“ Vera Stächelin sowie Präsidentin des Kiwanis Clubs Wiesental, Heike Schmarje. Foto: zVg

Kiwanis Club Wiesental will mit neuem Projekt belasteten Familien frühe Hilfe anbieten.

Kreis Lörrach - Der Kiwanis Club Wiesental ist eine Organisation aus Freiwilligen, die sich aktiv für das Wohl von Kindern und der Gemeinschaft einsetzt. Bei seiner jüngsten Sitzung stellten Landrätin Marion Dammann und „Babylotsin“ Vera Stächelin ein neues Präventionsprojekt vor.

Unter dem Motto „Für einen guten Start ins Leben“ besucht Hebamme Stächelin seit 2016 als „Babylotsin“ alle Eltern neu geborener Kinder im St. Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach. Zu Beginn der Sitzung wies Dammann auf die besondere Bedeutung des Modellprojektes „Babylotse“ hin. Sie führte aus, wie wichtig es sei, dass Kinder aus belasteten Familien möglichst unkompliziert und frühzeitig Zugang zu den benötigten Hilfsangeboten erhalten. Je früher Maßnahmen ansetzen, desto wirksamer seien sie, und desto nachhaltiger sei auch die Wirkung der Unterstützung, betonte die Landrätin.

Mit dieser frühzeitigen und niederschwelligen Intervention, so ist sich Dammann sicher, werden durch soziale Stabilisierung letztlich finanzielle Mittel gespart.

Trotz der großen Bedeutung ist die Finanzierung des Projektes „Babylotse“ noch nicht gesichert. Für die Jahre 2016 bis 2018 erfolgte eine Förderung über die Bundesstiftung „Frühe Hilfen“, eine Zusage für eine Finanzierung im Jahr 2019 liegt jedoch noch nicht vor. Auch wie es über das Jahr 2020 hinaus weitergeht, sei noch offen. Zwar gebe es positive Signale vom Land über eine weitere Förderung, jedoch bleibe auch hier abzuwarten, inwieweit sich verbindliche Ergebnisse daraus zeigen werden, meinte Dammann. In dieser unsicheren Finanzierungssituation ist das Projekt derzeit auf Unterstützung durch Spenden angewiesen.

Stächelin sieht sich als Bindeglied zwischen den Familien, die Unterstützung brauchen, und den Angebotsnetzwerken. Sie ist damit die Verbindung zwischen dem medizinischen System und der Jugendhilfe. Die „Babylotsin“ weist ausdrücklich darauf hin, dass ihr Angebot freiwillig sei. Wenn Anhaltspunkte vorliegen, dass eine Gefährdung des Kindeswohls bestehe, müssen andere Akteure wie die Jugendhilfe mit ins Boot genommen werden.

Als wichtige Problemfaktoren, die Unterstützungsbedarf auslösen, nennt Stächelin die finanzielle Not von Familien und alleinerziehenden Elternteilen, aber auch psychische Leiden oder fehlende soziale Strukturen. „Gerade diese Menschen schaffen es nicht, ohne Unterstützung und Hilfsangebote auszukommen“, weiß Stächelin.

Am Ende der Sitzung waren sich die Mitglieder des Kiwanis Clubs einig, dass alle soziale Schichten von dem Projekt profitieren sollen.

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