Kreis Lörrach Verbraucher setzen auf Regionalität

Ralph Lacher
Der Sitz des EGRO in Efringen-Kirchen, wo im Vorjahr wie auch in Oberrotweil die rückläufige Tendenz der Vorjahre überwunden wurde. Foto: Ralph Lacher

Die Erzeuger im EGRO-Einzugsgebiet setzen vermehrt auf Produkte wie Zwetschgen-Sorten, die dem Klimawandel trotzen.

Der Rückgang von Absatz und Umsatz beim Erzeugergroßmarkt Südbaden (EGRO) in den vergangenen vier Geschäftsjahren konnte im Jahr 2022 überwunden werden. Das zeigten in der Jahreshauptversammlung die von EGRO-Geschäftsführer Lorenz Boll präsentierten Geschäftszahlen der Genossenschaft mit Sitzen in Oberrotweil und Efringen-Kirchen im Winzersaal in Oberrotweil.

Reaktion auf Klimawandel

Boll begründete die guten Zahlen zum einen in einem Vegetationsverlauf, der 2022 im Gegensatz zu den Vorjahren keine Spätfrostschäden und auch keine zu starke Hitzeproblematik brachte, zum anderen in der Tatsache, dass die Erzeuger gerade im Bereich Kernobst (Kirschen und Zwetschgen) durch Neuanbau von Hitze-resistenteren Sorten auf den Klimawandel und seine Folgen auch im Breisgau und Markgräflerland reagierten.

Gute Zahlen

Beim Blick auf die Umsatzentwicklung der verschiedenen Produkte sagte Boll, dass einzig die Erdbeeren einen Minderertrag im Vergleich zu 2021 brachten. Die Entwicklung im Bereich Kirschen war sehr gut. Wegen des Frostes im Vorjahr habe es 2021 nur 691 Tonnen Zwetschgen für knapp eine Million Euro gegeben, 2022 sei der Ertrag mit 1704 Tonnen auf 1,86 Millionen Euro gestiegen.

Steigerungen gab es auch bei Äpfeln – um 46,8 Tonnen beziehungsweise 9,6 Prozent. Der Absatz betrug 1414 Tonnen (543 041 Euro). Birnen spielten mit 222 Tonnen keine große Rolle. Im Bereich Spargel konnte die von den EGRO-Erzeugern gelieferte Menge von 780 Tonnen durch Zukauf in anderen Erzeugergebieten auf die Marktgerechte Menge von 1050 Tonnen und damit rund 3,3 Millionen Euro Umsatz gesteigert werden

Beeren an der Spitze

Die gesamte Betriebsleistung für 2022 liegt bei 15,39 Millionen Euro (Vorjahr: 12,78 Millionen Euro). Der Großteil der Verkaufsumsätze im Jahr 2022 entfällt auf Beeren (39,7 Prozent), gefolgt von Kirschen (18,6 Prozent), Zwetschgen (13,9 Prozent), Kernobst (5,4 Prozent), Spargel (22,4) und Gemüse 0,1 Prozent. Beim Blick aufs zurückliegende Jahrzehnt des aus der Fusion von EGRO Efringen-Kirchen und EKB Kaiserstuhl-Breisgau Oberrotweil Mitte der 1990er Jahre entstandenen Unternehmens sagte Boll, dass seit 2018 keine solch guten Zahlen wie 2022 erreicht wurden.

Das sei nicht nur in der hohen Qualität und der guten Menge der Produkte begründet, sondern auch in der starken Nachfrage nach regionalen und saisonalen Erzeugnissen auch beim Lebensmitteleinzelhandel einschließlich Discountern, so Boll.

Bezüglich der Erzeugerstruktur habe sich die Tendenz hin zu Großbetrieben fortgesetzt. 90 Prozent des Warenvolumens stammen von rund 140 Erzeugerbetrieben, die in den Regionen Kaiserstuhl, Breisgau, Markgräflerland und Hochrhein Obst und Gemüse anbauen und über den EGRO Südbaden vermarkten.

Ausblick

Nachdem das Wetter bisher günstig war, vor allem Spätfröste ausblieben und die Blüte in allen Produkten gut verlief, dazu durch neu angepflanzte, den Auswirkungen des Klimawandel trotzenden Kirschen- und Zwetschgen-Sorten höhere Mengenerträge zu erwarten sind, geht man beim EGRO von einem guten Jahr 2023 aus.

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